Arbeits- und Betriebszeiten 2001
Beschreibung
Seit 1987 führt das ISO eine kontinuierliche Arbeitszeitberichterstattung durch, die vom nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium finanziell gefördert wird. Durch den methodischen Wechsel von Beschäftigten- zu Betriebsbefragungen werden zudem unterschiedliche Informationsquellen zur Ermittlung des Arbeits- und Betriebszeitgeschehens genutzt. Bei der aktuellen Betriebsbefragung handelt es sich um eine flächendeckende Ermittlung des Arbeits- und Betriebszeitmanagements: In diese Befragung sind alle Wirtschaftszweige und alle Betriebsgrößenklassen einbezogen. Das zentrale Untersuchungsziel ist die Analyse der neuen Formen des betrieblichen Arbeits- und Betriebszeitmanagements. Dazu zählt auf der einen Seite die Analyse der Dauer und der Flexibilität der Betriebszeiten. Lange Betriebszeiten gelten in der Regel als ein Indikator für Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität. Flexible Betriebszeiten bezeichnen das Potential von Betrieben, die Betriebszeiten an schwankende Produktion möglichst friktionslos und schnell anpassen zu können. Die Einrichtung langer, kostenoptimaler und flexibler Betriebszeiten setzt deren Entkoppelung von den individuellen Arbeitszeiten voraus, was wiederum die Flexibilisierung der Arbeitszeiten voraussetzt. Letzteres betrifft alle Arbeitszeitformen, insbesondere aber die Implementation von Arbeitszeitkonten, die gegenwärtig das bedeutendste und am weitesten verbreitete Instrument der Arbeitszeitflexibilisierung darstellen. Daher stellt auf der anderen Seite die Ermittlung und Analyse der praktischen Nutzung von Arbeitszeitkontenmodellen in den Betrieben ein weiteres Kernstück dieser Untersuchung dar. Selbstverständlich werden auch wie bislang Ausmaß und Struktur der anderen Arbeitszeitformen erfragt und analysiert. Dies betrifft Schicht-, Samstags-, Sonntags- und Überstundenarbeit ebenso wie Teilzeit- und Gleitzeitarbeit sowie versetzte Arbeitszeiten. Daneben wird noch die Inanspruchnahme von und der Bedarf an externer Arbeitszeitberatung abgefragt. Schließlich wollten die Autoren einen ersten Einstieg in die Thematik der Verknüpfung von Weiterbildungs- mit Arbeitszeitpolitik gewinnen, indem sie die Nutzung von bechäftigungssichernden Arbeitszeitverkürzungen für Zwecke der betrieblichen Weiterbildung abgefragt und analysiert haben. Grundgesamtheit dieser Betriebsbefragung sind die Betriebe und Dienststellen aller Wirtschaftszweige mit mindestens einer/einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. (IAB2)
Zitationshinweis
Bauer, Frank, Hermann Groß, Eva Munz & Suna Sayin (2002): Arbeits- und Betriebszeiten 2001. Neue Formen des betrieblichen Arbeits- und Betriebszeitmanagements. Ergebnisse einer repräsentativen Betriebsbefragung. (Institut zur Erforschung sozialer Chancen. Bericht 67), Köln, 245 S., Anhang.