Die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Arbeitsmärkte
Beschreibung
Bereits seit Ende des kalten Krieges 1990/91 läuft ein sehr intensiver Prozess der Integration der früheren RGW-Mitglieder in die europäische und globale Wirtschaft, d.h. in die internationale Arbeitsteilung. Über die Assoziierungsabkommen wurden die Rahmenbedingungen für diesen Integrationsprozess (einschließlich ihrer perspektivischen Weiterentwicklung) geschaffen. Dieser ökonomische Integrationsprozess bezieht sich im wesentlichen auf die beiden Faktoren Güter und Kapital, mit dem Ziel, den freien Austausch von Gütern und die Bewegungsfreiheit von Kapital zwischen der EU und den Beitrittsländern herzustellen. Über diese Integration wurden sowohl in den Beitrittsländern als auch in den EU-Ländern weitreichende wichtige Strukturanpassungsprozesse ausgelöst. Anhand zweier Studien (IEC 2000, ifo 2001) werden die möglichen Migrationspotenziale von Arbeitskräftewanderungen von den Beitrittsländern Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Slowenien in die heutigen EU-Länder nach Wirksamwerden der Arbeitskräftefreizügigkeit analysiert. Fazit: Die Arbeitskräftewanderungen im Rahmen der EU-Osterweiterung bei Einführung der Arbeitskräftefreizügigkeit werden als wenig umfangreich eingeschätzt. Entscheidender sind eher die strukturellen Wirkungen und die Konzentration dieser Migration. Die Migration in den Grenzgebieten zu Deutschland und Österreich wird sich anders vollziehen als im Kernland. Diese Entwicklungen müssen bis zum Beitritt der Länder beobachtet und gemeinsam mit den östlichen Nachbarn gestaltet werden. (IAB)
Zitationshinweis
Hönekopp, Elmar (2002): Die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Arbeitsmärkte. In: Forum Politikunterricht, Jg. 15, H. 1, S. 21-27.