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Publikation

Betriebliche Determinanten innovativer "work practices" und ihre Auswirkung auf die Beschäftigungsstruktur

Beschreibung

"Die Untersuchung geht der Frage nach, ob Veränderungen der Betriebs- und Arbeitsorganisation die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften erhöhen. Dahinter steht die Überlegung, dass ein Betrieb aufgrund gestiegener Flexibilitätserfordernisse innovativer organisatorischer Arbeitsformen einen Mitarbeiterpool benötigt, der den gestiegenen Anforderungen gewachsen ist. Andererseits kann die Einführung innovativer Reorganisationsmaßnahmen eine Reduzierung von qualifizierten Mitarbeitern nach sich ziehen, da diese Maßnahmen meist durch eine Verflachung der Hierarchieebenen gekennzeichnet sind, also mittlere Qualifikationsgruppen abgebaut werden können. Da innerbetriebliche Veränderungen oftmals nicht als isolierte Einzelmaßnahmen, sondern im Rahmen eines Maßnahmebündels (innovative work practices) eingeführt werden, wird zudem die Einführung von Reorganisation und flexibler Entlohnungsmodelle berücksichtigt. Dabei stellt die erfolgsabhängige Entlohnung einen Anreizmechanismus zu (unternehmens-)konformen Verhalten dar, um die Gefahr des opportunistischen Missbrauchs von Entscheidungsrechten zu minimieren. Die empirische Analyse erfolgt mit den Daten des IAB-Betriebspanels (1998 und 2000). Die beiden zentralen Ergebnisse sind: 1) Die Einführung der beiden work practices gemeinsam findet nicht so häufig statt wie von theoretischer und empirischer Literatur angenommen. 2) Die Wahrscheinlichkeit der Einführung von Reorganisationen hat einen signifikant negativen Effekt auf die absolute sowie relative Wachstumsrate der qualifizierten Angestellten; der Qualifiziertenanteil nimmt somit ab." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Kölling, Arnd & Iris Möller (2002): Betriebliche Determinanten innovativer "work practices" und ihre Auswirkung auf die Beschäftigungsstruktur. In: L. Bellmann & A. Kölling (Hrsg.) (2002): Betrieblicher Wandel und Fachkräftebedarf (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 257), S. 173-198.