Der Zusammenhang von Stiller Reserve und geringfügiger Beschäftigung
Beschreibung
"Der Beitrag untersucht, wie sich die Revision der Erwerbstätigenzahlen in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - die im Wesentlichen aufgrund einer besseren Erfassung der geringfügigen Beschäftigung erfolgte - auf die Schätzung der Stillen Reserve auswirkt. Hierzu wird das IAB-Konzept sowohl analytisch als auch empirisch geprüft. Die mathematisch-statistische Analyse beweist, dass a priori nicht davon ausgegangen werden kann, die Stille Reserve würde aufgrund der Untererfassung der geringfügigen Beschäftigung falsch geschätzt werden. Vielmehr handelt es sich um eine empirische Frage, die klären muss, ob die Fehlerfassung (Bias) der geringfügigen Beschäftigung im Mikrozensus einem bestimmten Muster folgt. Nur wenn dieser Bias in einer bestimmten Weise konjunkturabhängig ist, würde davon die Schätzung der Stillen Reserve berührt werden. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Zahlenangaben des Mikrozensus, der die Datenbasis der Schätzung der Stillen Reserve bildet, gleichwertigen Angaben aus dem Sozio-ökonomischen Panel zur geringfügigen Beschäftigung gegenübergestellt. Mittels Regressionsanalyse wird für die Gesamtzahl der geringfügig Beschäftigten getestet, welchem Muster die Untererfassung beim Mikrozensus folgt. Die Daten deuten tendenziell eher auf eine Überschätzung bei der Stillen Reserve hin. Angesichts der schwachen Datenbasis unterliegt das Ergebnis aber noch einigen Vorbehalten. Insbesondere bedarf es noch einer Bestätigung, die auf der Basis einer ähnlich tief strukturierten Gliederung der Daten beruht, wie sie der IAB-Schätzung der Stillen Reserve zugrunde liegt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Fuchs, Johann (2001): Der Zusammenhang von Stiller Reserve und geringfügiger Beschäftigung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 34, H. 2, S. 152-164.