Möglichkeiten und Grenzen des Erkenntnisgewinns durch Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik
Beschreibung
"Am Beispiel der beruflichen Qualifizierung Arbeitsloser werden Probleme der Evaluation diskutiert. Sie bestehen vor allem darin, dass die Einsichten in die Dynamik und die Wirkmechanismen der Vorgänge am Arbeitsmarkt und der arbeitsmarktpolitischen Eingriffsmöglichkeiten noch unzureichend sind. Das erforderliche Wissen dazu ist nicht kurzfristig beizubringen und kann auch nicht aus den vorhandenen Daten extrahiert werden. Die These ist, dass Evaluationen und Evaluationsforschung diesen Zustand nicht bessern werden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Diskussion durch die Ökonomie dominiert wird und im Wesentlichen unter ökonometrischen und statistisch-technischen Aspekten geführt wird. Sie setzt immer erst an, wenn die vorgängigen Probleme schon gelöst sein müssten. Obwohl das nachweislich nicht der Fall ist, findet das keine Aufmerksamkeit. Die Konsequenz muss sein, die 'empirische Forschung' in diesem Bereich wieder zu stärken, nachdem die Faszination, die von den vorhandenen Daten ausging, mehr als zwei Jahrzehnte lang diese Notwendigkeit weitgehend hat übersehen oder ignorieren lassen. Die empirische Forschung wird sich vor allem auf zwei Themen konzentrieren müssen, auf die Bedingungen praxisgerechter beruflicher Weiterbildung und auf die Bedingungen, unter denen zusätzliche Beschäftigung entsteht, die dann zur Grundlage des erhofften Eingliederungserfolgs werden könnte. Bei aller Kritik an den Möglichkeiten und Versprechungen, die mit den diskutierten Analysen 'vorhandener Daten' verbunden sind, wird hier jedoch dafür plädiert, auch externen Wissenschaftlern den Datenzugang zu ermöglichen, sie in ihren Analysen zu unterstützen und so diese Evaluationen zu forcieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Blaschke, Dieter & Hans-Eberhard Plath (2000): Möglichkeiten und Grenzen des Erkenntnisgewinns durch Evaluation aktiver Arbeitsmarktpolitik. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 33, H. 3, S. 462-482.