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Publikation

Europäische Währungsunion

Beschreibung

"Die Einführung des Euro stellt unmittelbar nur eine Änderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen dar. Die Mitgliedsländer übertragen ihre geldpolitische Souveränität an die EZB und können keine autonome Geldmengen-, Zins- und Wechselkurspolitik mehr betreiben. Damit aber sind indirekt auch die Arbeitsmärkte tangiert. Denn Produktions- und Beschäftigungsschwankungen in einem Land können jetzt nicht mehr durch Zins- oder Wechselkursänderungen kompensiert werden. Auch die Möglichkeiten der Fiskalpolitik werden durch den Stabilitätspakt eingeschränkt. Damit steigen die Anforderungen an die Flexibilität der Arbeitsmärkte. Außerdem wirkt sich die EWU als weiterer Schritt der Marktintegration nach dem Binnenprogramm auch auf Wettbewerb und Wachstum aus. Auch das beeinflusst die Beschäftigung. Diese Zusammenhänge sollen EWU-kritische Sichtweise, die in der Literatur bisher überwog (zumindest in der deutschen), aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist, dass aber andererseits auch der Euro die EU-Beschäftigungsprobleme mit derzeit rund 18. Mio. Arbeitslosen nicht wird lösen können. Ein separater Abschnitt befasst sich zudem mit den Perspektiven einer europäischen Beschäftigungspolitik in der Währungsunion." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Rhein, Thomas (2000): Europäische Währungsunion. Konsequenzen für die Beschäftigungs- und Lohnpolitik. In: H. Schneider (Hrsg.) (2000): Europas Zukunft als Sozialstaat : Herausforderungen der Integration (Schriften des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, 04), S. 97-117.