Was prägt Berufsbiographien?
Beschreibung
In dem Band werden die beim IAB-Kontaktseminar 1997 vorgetragenen Beiträge, aufgeteilt in drei Themenfelder, vorgestellt. Die Beiträge des ersten Abschnitts beschäftigen sich mit Berufs- und Familienverläufen im sozialen Wandel. Im ersten Themenfeld diskutieren die Autoren das Berufskonzept im Rahmen der Lebenslaufsoziologie und arbeiten heraus, daß Berufe drei Übergangs- und Verlaufsdynamiken regulieren: den Berufseinstieg, die Abfolge von Beschäftigungsepisoden im Erwerbsleben und den Wechsel zwischen Berufen. Der zweite Beitrag stellt Ergebnisse eines regional vergleichenden Längsschnitts vor und bezieht sich auf die beruflichen, betrieblichen und außerbetrieblichen Bedingungen, die Berufsverläufe junger Erwachsener stabilisieren, fördern oder behindern. Das dritte Referat diskutiert die Frage, inwieweit Bildungsniveau und Beruf geschlechtsneutral in der Lebenslaufforschung verwendet werden. Im vierten Themenfeld führen die Autoren die Arbeitsorganisation als sozialen Kontext in die Lebenslaufforschung ein und diskutieren deren Einfluß auf die Form des Lebenslaufs und biographische Entscheidungen von Frauen. Der letzte Beitrag dieses Abschnitts stellt anhand eines internationalen Vergleichs zwischen Westdeutschland und USA die Frage, wie das Bildungssystem Heiratsmuster beeinflußt.<br> Der zweite Abschnitt - belastete Erwerbsverläufe - beginnt mit einem Beitrag, der sich mit dem Statusübergang von Jugendlichen aus der Perspektive der psychosozialen Belastungen und Krankeitssymptome, bezogen auf gesundheitsschädigendes Verhalten und soziale Kontrollerfahrungen, auseinandersetzt. Im folgenden Beitrag untersuchen die Autoren den Zusammenhang zwischen begrenzter Tätigkeitsdauer und relativer Gesundheit aus betrieblicher Sicht. Der dritte Beitrag betrachtet in einer vergleichenden Darstellung die gesundheitspolitischen Weichenstellungen, die von gesetzlichen Veränderungen im Gesundheitssystem ausgehen. Der Autor des vierten Beitrags verfolgt diesen Fragenkomplex aus historischer Sicht und untersucht anhand von Begutachtungsverfahren aufgetretener Gesundheitsschädigungen die Etablierungsphase der deutschen Sozialversicherung seit der Jahrhundertwende. Der den zweiten Abschnitt abschließende Beitrag behandelt ausgewählte theoretische und methodische Aspekte der sozialpolitischen Steuerung des Übergangs in den Ruhestand.<br> Im dritten Teil des Buches werden Erwerbsverläufe und Sozialhilfe im Ost-West-Vergleich von den beiden Sfb-Parallelprojekten in Bremen und Halle vorgestellt.<br> Den Band beschließt ein Beitrag mit einer instruktiven Darstellung der Möglichkeiten, quantitative und qualitative Verfahren in der Lebenslaufforschung aufeinander zu beziehen. (IAB2)
Zitationshinweis
Blaschke, Dieter, Gerhard Engelbrech, Walter R. Heinz & Werner Dressel (Hrsg.) (1998): Was prägt Berufsbiographien? Lebenslaufdynamik und Institutionenpolitik. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 215), Nürnberg, 381 S.