Probleme der beruflichen Wiedereingliederung von Suchtkranken
Beschreibung
"Die zur Verfügung stehenden Informationen signalisieren, daß Berufsförderungsmaßnahmen bei Abhängigen verhältnismäßig selten durchgeführt wurden. Zudem wird deutlich, daß weder über die Zahl, noch über die Erfolge der betreffenden Aktivitäten Daten in quantitativ und qualitativ ausreichendem Maße vorhanden sind, um diese adäquat beurteilen zu können. aufgrund der immensen volkswirtschaftlichen Schäden, die sich infolge nicht, zu spät oder unzureichend erfolgter Rehabilitation Suchtkranker ergeben können, erscheint die Kontrolle der Bemühungen um berufliche Rehabilitation aber besonders dringlich, auch wenn dies wegen der Vielfalt potentieller Aktivitäten und Akteure mit erheblichen Schwierigkeiten bei Dokumentation und Evaluation der Maßnahme verbunden sein dürfte. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, die wissenschaftlich fundierte Evaluationsforschung auch auf das Gebiet der beruflichen Rehabilitation Suchtkranker auszudehnen. Voraussetzung ist allerdings ein verbesserter Zugang zu Informationen über die verschiedenen Aktivitäten von Leistungsträgern und Leistungserbringern in diesem Bereich. Diese Daten wären dann vorzugsweise von neutralen Dritten - und nicht wie bisher vorwiegend von den Rehabilitationseinrichtungen auszuwerten, um so zu verläßlichen Aussagen Aussagen über die Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität der Maßnahmen kommen zu können. Ansatzpunkte böten Qualitätssicherungssysteme, wie sie in jüngerer Zeit etwa im Bereich der medizinischen Rehabilitation der Gesetzlichen Rentenversicherung eingeführt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Faßmann, Hendrik (1997): Probleme der beruflichen Wiedereingliederung von Suchtkranken. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 30, H. 2, S. 491-501.