Screening- und Kompensationsfunktion alternativer Beschäftigungsformen für Schwerbehinderte
Beschreibung
"Angesichts der überdurchschnittlichen Betroffenheit Schwerbehinderter von Arbeitslosigkeit mit einem hohen Anteil Langzeitarbeitsloser bestehen grundsätzlich zwei Optionen für eine selektive Arbeitsmarktpolitik zum Abbau der Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt. Zum einen kann versucht werden, die Arbeitsmarktchancen besonders benachteiligter Personengruppen über eine Effizienzsteigerung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums und eine erhöhte Zielgruppenorientierung zu verbessern. Ausgehend von der Annahme, daß oft vermutete Produktivitätsnachteile die geringen Wiedereingliederungschancen Schwerbehinderter bedingen, werden sowohl Arbeitsmarktintermediäre (Arbeitsvermittlung) als auch intermediäre Arbeitsmärkte (alternative Beschäftigungsformen zwischen Arbeitslosigkeit und Normalarbeitsverhältnis) darauf hin untersucht, inwieweit sie den Unternehmen Hinweise auf die Leistungsfähigkeit von Arbeitsplatzbewerbern geben und dadurch die Eingliederungschancen von Problemgruppen des Arbeitsmarktes erhöhen können. Diese Möglichkeit des Screening bietet insbesondere das Instrument der vermittlungsorientierten Arbeitnehmerüberlassung. Zum anderen besteht die Möglichkeit, für diese Personengruppe verstärkt subventionierte Arbeitsplätze in einem komplementären Arbeitsmarkt bereitzustellen, um die ungleichen Beschäftigungschancen zu kompensieren und neue, zielgruppenadäquate Beschäftigungsformen - über die Werkstätten für Behinderte hinaus - zu begründen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Winkler, Albrecht (1997): Screening- und Kompensationsfunktion alternativer Beschäftigungsformen für Schwerbehinderte. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 30, H. 2, S. 432-441.