Arbeitslosigkeit von ausländischen Arbeitnehmern
Beschreibung
"Es ist weithin bekannt, daß die ausländische Erwerbsbevölkerung hierzulande eine deutlich höhere Arbeitslosenquote hat als die deutsche Erwerbsbevölkerung. Viel weniger bekannt ist, daß auch die Arbeitslosenquoten zwischen Ausländern aus verschiedenen Herkunftsländern stark differieren. Sie liegen beispielsweise im Jahr 1991 mit 5,8% bei den Portugiesen und 11,2% bei den Italienern um fast das Doppelte auseinander. Diese Spannweite ist über viele Jahre hinweg - auf unterschiedlichem Niveau - ziemlich stabil. In der Arbeit wird versucht, die Unterschiede zwischen den Arbeitslosenquoten der Griechen, Italiener, Jugoslawen, Portugiesen, Spanier und Türken, also der Arbeitslosen aus den ehemaligen Anwerberländern, durch möglicherweise vorfindbare unterschiedliche Anteile bei bestimmten Subgruppen zu erklären. In einer multivarianten Analyse (Logit-Modell) wurden dazu die Merkmale Geschlecht, Qualifikation, Region, Alter und Beruf herangezogen. Ausgangshypothese bei der Analyse war, daß die unterschiedlichen Arbeitslosenquoten der einzelnen Herkunftsländer auf die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung der einzelnen Nationalitäten rückführbar sind. Das Ergebnis ist insoweit überraschend, als die Unterschiede zwischen den Arbeitslosenquoten nach der Homogenisierung in diesen Strukturmerkmalen noch eher größer geworden sind. Sie müßten somit auf nicht beobachteten Merkmalen oder möglicherweise einem eigenständigen nationalen Einfluß beruhen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bender, Stefan & Werner Karr (1993): Arbeitslosigkeit von ausländischen Arbeitnehmern. Ein Versuch, nationalitätenspezifische Arbeitslosenquoten zu erklären. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 26, H. 2, S. 192-206.