Weibliche familiale Arbeit und männliche Dauererwerbslosigkeit im Arbeitermilieu
Beschreibung
In dieser mit dem Forschungspreis der Bundesanstalt für Arbeit ausgezeichneten Magisterarbeit wird der Blick auf die Ehefrauen langfristig erwerbsloser Arbeiter gelenkt. Das Untersuchungsinteresse zentriert sich dabei speziell auf die Arbeit der Frauen in der Familie. Der Untersuchungsgegenstand der Studie - weibliche familiale Arbeit unter Bedingungen männlicher Dauererwerbslosigkeit - wurde nicht direkt beobachtet und erforscht; vielmehr wurde versucht, diesen über die Interpretation von Schilderungen der Frauen, in denen sie ihr familiales Tätigsein beschreiben, rekonstruktiv zu erschließen. Im einzelnen gliedert sich die Studie in folgende Teile: Zunächst wird versucht, über Darstellung und partielle Diskussion verschiedener Forschungsansätze zur familialen Arbeit den Gegenstand dieser Untersuchung noch etwas präziser zu umreißen. Auch werden hier im Zusammenhang mit einer systematischeren Bestimmung der tragenden Subjekte dieser Tätigkeitsform wichtige Begriffe der Studie vorgestellt ('innerfamiliale geschlechtliche Arbeitsteilung', 'weibliches Arbeitsvermögen'). Anschließend wird auf verschiedene Probleme des Begriffs der familialen Arbeit hingewiesen, mit denen sich der/die Forschende gerade in der empirischen Arbeit mit diesem Terminus konfrontiert sieht. Im dritten Kapitel werden die Hinweise auf das Thema dieser Untersuchung vorgestellt, die sich bei der Sichtung von Studien vornehmlich aus den Bereichen der Hausarbeits- sowie der Erwerbslosenforschung finden ließen. Das vierte Kapitel dient der relativ detaillierten Darstellung des methodischen (nämlich primär interpretativen) Ansatzes dieser Studie. Hier werden auch die immensen Schwierigkeiten beschrieben und teilweise zu erklären versucht, die sich bei den Versuchen der Kontaktherstellung mit betroffenen Frauen ergaben und die den weiteren Fortgang des Forschungsprozesses in spezifischer Weise beeinflußten. Beim fünften Kapitel handelt es sich um den Kern dieser Studie: In drei relativ ausführlichen Fallanalysen werden verschiedene Ausprägungsformen weiblicher familialer Arbeit unter Bedingungen männlicher Dauererwerbslosigkeit herausgearbeitet und vorgestellt. Im sechsten Kapitel werden - nach einer kurzen Rekapitulation des bisherigen Vorgehens - die einzelnen Fallinterpretationen in einer vergleichenden und vorsichtig ein Stück weit generalisierenden Perspektive knapp zusammengefaßt. Abschließend werden noch einige allgemeinere Gedanken etwa zu arbeitsmarktpolitischen Fragen fomuliert, so wie sie sich vor dem Hintergrund von Ergebnissen dieser Studie konturieren. (IAB2)
Zitationshinweis
Schreyer, Franziska (1991): Weibliche familiale Arbeit und männliche Dauererwerbslosigkeit im Arbeitermilieu. "... des werd hart für a Frau, wenn der Mo sei Stell verliert". (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 149), Nürnberg, 188 S., Anhang.