Zu einigen strittigen Problemfeldern der neuen IAB/Prognos-Projektion
Beschreibung
"Ist ein Vorhaben, die Arbeitslandschaft bis zum Jahre 2010 nach Umfang, Wirtschaftszweigen und Tätigkeitsprofilen zu beschreiben, nicht von vornherein als zu vermessen einzustufen? Sind nicht zahlreiche Ergebnisse schon zum Zeitpunkt ihrer Publikation überholt? Kann eine derartige Langfristprojektion überhaupt eine Beratungsfunktion für Politik und Wirtschaft haben? In solchen oder ähnlichen Fragen gipfeln die Bedenken, wie sie generell gegen längerfristige Projektionen und speziell auch gegen die neue IAB/Prognos-Projektion vorgebracht werden.<br> Ziel des Beitrags ist es, auf diese Fragen einzugehen und einige zentrale strittige Punkte der neuen IAB/Prognos-Projektion herauszugreifen und zu kommentieren. Es handelt sich dabei insbesondere um drei Problembereiche:<br> 1. fundamentale Änderungen im Datenkranz durch die aktuelle Entwicklung in Deutschland und Europa,<br> 2. statistische Schwierigkeiten, wie z.B. ständige Datenrevisionen, Auswahl des Basiszeitraums für die Projektion oder Relation Langfristprojektion-Kurzfristentwicklung,<br> 3. primär methodische - aber auch politisch brisante - Probleme, wie z.B. Berücksichtigung der Arbeitszeitentwicklung oder Ermittlung der Beschäftigungsschwelle.<br> Unter den Punkt Stabile und instabile Tendenzen wird schließlich gezeigt, daß trotz Daten- und Datenkranzänderungen eine erstaunliche Beharrlichkeit struktureller Trends existiert. Die Projektion nach schrumpfenden, stagnierenden oder expandierenden Wirtschaftsbereichen oder Tätigkeitsmerkmalen gelten weiterhin nahezu uneingeschränkt." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Kühlewind, Gerhard (1990): Zu einigen strittigen Problemfeldern der neuen IAB/Prognos-Projektion. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 23, H. 1, S. 141-151.