Springe zum Inhalt

Publikation

Bestimmungsfaktoren für den Studienabbruch und Berufswege von Studienabbrechern

Beschreibung

"Jeder zehnte Studienberechtigte des Entlaßjahrgangs 1976, der sich an einer Hochschule immatrikuliert hatte, beendet das Studium vorzeitig ohne Abschluß. Damit liegt der Anteil der Studienabbrecher nach einer IAB-Längsschnittuntersuchung niedriger als häufig vermutet. Studienberechtigte mit Fachhochschulreife brechen das begonnene Studium nahezu doppelt so häufig ab wie Studienberechtigte mit allgemeiner/fachgebundener Hochschulreife. Frauen verlassen die Hochschule häufiger ohne Abschluß als Männer. Die Wahrscheinlichkeit eines Studienabbruchs ist geringer, wenn am Gymnasium oder an der Fachoberschule überdurchschnittliche Noten erreicht wurden: Während nur 3% der Studienberechtigten mit einer Durchschnittsnote im Abschlußzeugnis von 1,5 oder besser das Studium vorzeitig beenden, liegt der entsprechende Anteil bei einer Durchschnittsnote von 3,6 oder schlechter bei 19%. Entscheidungsunsicherheit, überhaupt zu studieren, Korrekturwünsche beim Studienfach und ein Informationsdefizit im Hinblick auf Fragen des Studiums tragen ebenfalls zum Studienabbruch bei. Zwischen Studenten, die mit Schwierigkeiten bei der späteren Arbeitsplatzsuche rechneten, und denen, die keine Schwierigkeiten erwarteten, bestehen keine Unterschiede in der Abbrecherquote. Studienabbrecher sind am häufigsten in Büroberufen beschäftigt. In überdurchschnittlichem Umfang haben sie sich selbständig gemacht. Im Vergleich zu Hochschulabsolventen desselben Abiturientenjahrgangs waren sie nicht so oft von Erwerbslosigkeit betroffen und seltener in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt. Studienabbrecher verdienen allerdings weniger als Hochschulabsolventen und sind seltener in gehobenen/leitenden Positionen anzutreffen." (Autorenreferat)

Zitationshinweis

Stegmann, Heinz & Hermine Kraft (1988): Bestimmungsfaktoren für den Studienabbruch und Berufswege von Studienabbrechern. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 21, H. 4, S. 498-511.

Bezugsmöglichkeiten

kostenfreier Zugang