Arbeit und neue Technik
Beschreibung
Der Verfasser moniert, daß die Anwendung neuer Techniken in den Betrieben forciert, der Wandel von Organisation und Qualifikation durch die Tarifparteien dagegen immer noch abgebremst wird. In einer neuen konservativen Bewegung wird mit dem Methodenrepertoire von gestern versucht, einen Zustand festzuschreiben, der dem eigenen Erfahrungshintergrund entspricht.<br> Welche Folgen diese konservative Strategie hat, wird in einer groben Trendanalyse überprüft. Dabei wird analysiert, inwieweit diese neu-konservative Welle in Teilen der Gewerkschaften und Unternehmerschaft mit den Entwicklungstrends, wie sie sich aus dem technischen Wandel abzeichnen, in Konflikt geraten und unter humanen, ökonomischen, technischen und volkswirtschaftlichen Aspekten, sinnvolle Lösungen behindern. Beim Übergang zu neuen Strukturen gewinnen neben der Fähigkeit der Unternehmen zur planerischen Bewältigung von mehr Flexibilität Engpässe im Hinblick auf spezifische Personalqualifikationen, insbesondere auf der Facharbeiter- und unteren Führungsebene, an Gewicht. Eine vordringliche tarifpolitische Aufgabe wäre es daher, darüber hinaus neben der defensiven Arbeitszeitverkürzung und der nur modifizierenden Differenzierung in einer offensiven Tarifpolitik einen Teil des Zeitertrages in Form von Weiterbildung zu reinvestieren. (IAB2)
Zitationshinweis
Staudt, Erich (1987): Arbeit und neue Technik. Über ein verbessertes Verhältnis des Menschen zur Maschine. In: E. Staudt & K. Emmerich (Hrsg.) (1987): Betriebliche Personalentwicklung und Arbeitsmarkt (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 109), S. 262-283.