Ermittlung der Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug in der EG
Beschreibung
"Um die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten der Erfassung der eingeschriebenen Arbeitslosen herauszuarbeiten, wurde ein Kriterienkatalog für die 12 EG-Länder erstellt. Es handelt sich um die Art der gesuchten Tätigkeit (Vollzeit/Teilzeit), Ausbildung im Betrieb, Dauer der gesuchten Tätigkeit, Merkmale der Person (Altersgrenzen, erstmalige Arbeitsuche, Wiedereintritt ins Erwerbsleben, Behinderte, Ferienkräfte, Ruhegehaltsempfänger), die Karteiführung (Zählung bei Verschulden am Verlust der letzten Beschäftigung, bei Ablehnung von Vermittlungsangeboten, bei vorübergehender Krankheit, bei Teilnahme an staatlich geförderten Fortbildungs-/Umschulungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen).<br> Überblickt man die Entwicklung der Statistik der eingeschriebenen Arbeitslosen über einen längeren Zeitraum hinweg, dann bekommt man den Eindruck, daß die Vergleichbarkeit eher schwieriger geworden ist:<br> - Neben der stärkeren Differenzierung der Sozialsysteme bei Arbeitslosigkeit werden in allen Ländern in größerem Umfang arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Erwerbslose durchgeführt. Sinn dieser Maßnahmen ist, die Arbeitslosigkeit zu verringern bzw. zu verhindern. Je nachdem in welchem Umfang und in welcher Ausgestaltung derartige Maßnahmen ergriffen werden, haben diese auch Einfluß auf Höhe und Struktur der ausgewiesenen Arbeitslosigkeit.<br> - Weiterhin ist eine gewisse Tendenz zu erkennen, die Arbeitslosen definitorisch auf einen "Kern" zu konzentrieren, z.B. nur die Leistungsempfänger auszuweisen wie im Beispiel Großbritannien oder bestimmte Gruppen herauszunehmen, z.B. Personen, die nur Teilzeit oder befristete Tätigkeiten suchen, Schüler oder Studenten auf Arbeitsuche, kranke oder ältere Arbeitslose, die bis zum Erreichen der Altersgrenze nicht mehr vermittelt werden, aber weiterhin Unterstützung beziehen." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Werner, Heinz (1987): Ermittlung der Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug in der EG. (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 108), Nürnberg, 123 S.