Fachhochschulabsolventen - die ersten acht bis zehn Berufsjahre
Beschreibung
"Die Fachhochschulabsolventen aus Baden-Würtemberg, die ihr Examen zwischen 1973 und 1975 ablegten, wurden 1978/79 und 1982/83 vom IAB zum Berufsverlauf und über ihre berufliche Situation befragt. Diese Art der Wiederholungsbefragung (Panelstudie) erlaubt Aussagen über Entwicklungen und Veränderungen in der Frühphase des Berufslebens einer Absolventenkohorte. Dabei ist den Absolventen der Einstieg in den Beruf in der Regel gut gelungen. Für zwei bis drei Viertel ergaben sich je nach betrachtetem Aspekt nach diesem Einstieg keine Umbrüche in der Berufslaufbahn.<br> Die Struktur der Erwerbstätigkeit verändert sich durch den Zustrom von Absolventen ins Berufsleben, die 1978/79 noch in einem weiteren Studium standen, und gleichzeitig durch den familienbedingten Abstrom von Frauen aus Beruf und Erwerbstätigkeit. In der betrachteten Periode geht der Anteil der Angestellten an den Erwerbstätigen zugunsten einer Erhöhung der Selbständigenquote und des Anteils der Beamten an allen Erwerbstätigen mit Fachhochschulabschluß zurück. Die Einkommensentwicklung in der Periode stellte die Mehrheit der Befragten zufrieden. In den Einkommenserhöhungen schlagen sich auch die zwischen 1978/79 und 1982/83 realisierten Aufstiege nieder.<br> Bei den betrachteten Examensjahrgängen verändern sich die Tätigkeitsschwerpunkte im Laufe der Berufstätigkeit. Die Längsschnittuntersuchung kann hier insbesondere eine Zunahme von Koordinations- und Führungsaufgaben (Managementtätigkeiten) über alle Berufs- und Fachrichtungen hin belegen. Die Verlagerung der Tätigkeitsschwerpunkte bzw. ihrer stärkeren Akzentuierung im Zeitablauf führt zum Wunsch nach und damit zu einem entsprechenden Bedarf an Fortbildung.<br> Aus einer Analyse von Einstellungen zum Beruf wird deutlich, daß eine Verlagerung der Orientierung an der Ausbildung zum Beruf hin stattfindet: die Bedeutung des Berufs nimmt zu und er bildet die Basis für die Etablierung des Privatlebens. Die Arbeitszufriedenheit ist insgesamt hoch: sie manifestiert sich in den Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes genau so wie in der Zufriedenheit mit dem Verdienst und der sozialen Anerkennung durch Kollegen." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Hallermann, Bernhard (1985): Fachhochschulabsolventen - die ersten acht bis zehn Berufsjahre. Ergebnisse einer Panelbefragung bei den Examensjahrgängen 1973-75 von Baden-Württemberg aus den Jahren 1978/79 und 1982/83. In: M. Kaiser, R. Nuthmann & H. Stegmann (Hrsg.) (1985): Berufliche Verbleibsforschung in der Diskussion : Materialien eines Forschungsseminars im IAB. Materialband 3: Hochschulabsolventen beim Übergang in den Beruf (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 90.3), S. 555-593.