Der gleitende Übergang in den Ruhestand - eine Pensionierungsform der Zukunft?
Beschreibung
"Der gleitende Übergang in den Ruhestand stellt eine Alternative zur üblichen einstufigen Pensionierung dar. Statt wie bei jener abrupt von einem auf den anderen Tag aus dem Berufsleben auszuscheiden, erfolgt beim gleitenden Übergang das Überwechseln in die nachberufliche Lebensphase über einen längeren Zeitraum durch eine allmähliche Verminderung der Arbeitszeit und ggf. anderer Arbeitkomponenten, z.B. bestimmter Belastungsarten. Die Untersuchung stützt die spontane Vermutung, daß der gleitende Übergang, der in der Bundesrepublik Deutschland nur in wenigen Betrieben, in einigen anderen europäischen Ländern jedoch häufig verwirklicht ist, besser als die einstufige Pensionierung für die Älteren eine altersentsprechende Arbeitssituation und günstige Voraussetzungen für die Anpassung an den Ruhestand zu gewährleisten vermag. Für die Betriebe kann er zwar - je nach Ausgestaltung - eine zusätzliche Kostenbelastung soweie organisatorische Erschwernisse (z.B. Einrichtung von Teilzeitarbeitssystemen) bedeuten, er erhöht jedoch die Flexibilität der Personalplanung und ermöglicht die bessere Nutzung der Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter. Wichtig erscheint insbesondere der mit dem gleitenden Übergang verbundene Vorteil, daß er vergleichsweise rasch und flexibel Arbeitsmarktungleichgewichte partiell glätten und bei Arbeitsmarktveränderungen unerwünschte Strukturen partiell kompensieren kann. Insgesamt, so die hier vertretene These, wird die Bedeutung dieser Pensionierungsform in Zukunft zunehmen." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Stitzel, Michael (1985): Der gleitende Übergang in den Ruhestand - eine Pensionierungsform der Zukunft? In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 18, H. 1, S. 116-123.