Versuche zur Ermittlung einer konjunkturellen Arbeitskräftereserve in den USA
Beschreibung
"Die Beobachtung, daß sich die Erwerbspersonenzahl mit dem Konjunkturverlauf ändert, führte in den fünfziger Jahren in den USA zu Überlegungen zum Erwerbsverhalten und dessen Beeinflussungsfaktoren. Die sogenannten primären Arbeitskräfte (primary workers), d.h. Personen mit stabilen Beschäftigungsverhältnissen, die insbesondere aus männlichen Erwerbspersonen bestehen, finden sich fast ohne Unterbrechung in der Erwerbsbevälkerung, entweder als Beschäftigte oder als Arbeitsuchende. Das Arbeitsmarktverhalten der sogenannten sekundären Arbeitskräfte (secondary workers), wie Jugendliche, Hausfrauen, Ältere ist weniger eindeutig. Sie wechseln häufig vom Erwerbspersonenstatus in den Nicht-Erwerbspersonenstatus. ... Der Einbruch der Rezession 1957-1958 und die kurzfristigen Veränderungen der Erwerbspersonenzahl führten ab Mitte der sechziger Jahre zu einer Reihe von Versuchen, das Ausmaß der versteckten Arbeitslosigkeit zu ermitteln. Drei methodische Vorgehensweisen werden angewandt:<br> (1) Querschnittsanalysen versuchen die regional unterschiedlichen Erwerbsbeteiligungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erklären.<br> (2) Zeitreihenanalysen konzentrieren sich auf die Beziehung zwischen Erwerbsbeteiligung und konjunkturellen Schwankungen der Arbeitskräftenachfrage, letzteres gemessen an Beschäftigungs- oder Arbeitslosenquoten.<br> (3) Über direkte Befragungen auf Stichprobenbasis wird die Zahl der entmutigten Arbeitskräfte festgestellt." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Werner, Heinz (1980): Versuche zur Ermittlung einer konjunkturellen Arbeitskräftereserve in den USA. Ansätze, Probleme. In: D. Mertens & W. Klauder (Hrsg.) (1980): Probleme der Messung und Vorausschätzung des Erwerbspersonenpotentials : Beiträge zum Arbeitstreffen am 17. und 18. Mai 1979 (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 44), S. 146-161.