Beschäftigungsgrad, Einkommensverteilung und Humankapitalbildung
Beschreibung
"Im Mittelpunkt des nachstehenden Beitrags steht die Frage nach gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen zwischen Humankapitalbildung, Einkommensverteilung zwischen Arbeitskräften mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus, Beschäftigungsgrad und wirtschaftlichen Wachstum. Die bereits eingetretene und sich weiterhin fortsetzende Zunahme des Humankapitalbestandes im Zuge der Bildungsexpansion legt aus theoretischer Sicht die Vermutung nahe, daß von dem steigenden Qualifikationsniveau des Arbeitsangebots Nivellierungswirkungen auf die Einkommensverteilung ausgehen und diese ihrerseits ein Regulativ für eine stabile Arbeitsmarktentwicklung darstellen könnte. Allerdings fehlen für die Bundesrepublik noch die entsprechenden theoretischen und empirischen Analysen: Ziel dieses Artikel ist es, einen theoretischen Einblick in die Behandlung der Nachfrage nach Ausbildung bzw. der Nachfrage nach Humankapital sowie in die Analyse gigkeiten zwischen Einkommen und Ausbildung zu geben, anhand derer sich Hinweise auf die Rolle des Einkommens und seiner Verteilung als Arbeitsmarktregulativ gewinnen lassen. Heranzuziehen waren vornehmlich entsprechende Arbeiten aus der angelsächsischen Literatur, da in deutschsprachigen bildungsökonomischen Ansätzen eher eine Negation der Marktkräfte im Vordergrund steht. Die Argumente für die fundamentale Gegenthese zur humankapitaltheoretischen Betrachtungsweise, die sich nicht nur auf die ökonomische Rolle, sondern auch auf gesellschaftliche Funktionen des Bildungs- und Beschäftigungssystems beziehen, werden daher in einem weiteren Abschnitt dargestellt und einer kritischen Analyse unterzogen."
Zitationshinweis
Weisshuhn, Gernot (1979): Beschäftigungsgrad, Einkommensverteilung und Humankapitalbildung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 12, H. 4, S. 573-583.