Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch abgestimmtes Verhalten von Regierung, Gewerkschaften und Bundesbank
Beschreibung
"In dem Artikel wird gezeigt, daß die Arbeitslosigkeit, die jetzt alle Industrieländer betroffen hat, durch veränderte Verhaltensweisen von Nachfragern sowie durch Änderung im Lohnund Preisverhalten von Gewerkschaften und Unternehmern zu erklären ist. Der reale Beschäftigungsmultiplikator zusätzlicher Staatsausgaben kann je nachdem, wie der Lohn-Preis-Mechanismus wirkt, sehr verschiedene Werte annehmen. Ein mehr oder weniger großer Teil der Wirkung zusätzlicher Ausgaben kann in einer Erhöhung des Preisniveaus bestehen. In dem Artikel wird im einzelnen analysiert, wovon die Unterteilung des Gesamteffekts von Ausgaben in einen Preis- und in einen Mengeneffekt im einzelnen abhängt. Falls der Preiseffekt größer ist als die Regierung ihn für tragbar hält, werden zusätzliche Ausgaben unterlassen, und damit bleibt die Arbeitslosigkeit bestehen. Auch langfristig gibt es bei einem Lohn-Preis-Mechanismus, wie er sich in den letzten Jahren entwickelt hat, nicht notwendig eine Tendenz zur Vollbeschäftigung. Als Ausweg aus den Schwierigkeiten wird ein abgestimmtes Verhalten aller an der Wirtschaftspolitik Beteiligten vorgeschlagen derart, daß der LohnPreis-Mechanismus Raum läßt für zusätzliche Nachfrage, so daß die Inflationswirkung einer zusätzlichen Nachfrage gering, die reale Wirkung hoch ist." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Krelle, Wilhelm (1978): Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch abgestimmtes Verhalten von Regierung, Gewerkschaften und Bundesbank. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 11, H. 3, S. 313-318.