Freisetzungen von Arbeitskräften im Angestelltenbereich aufgrund technischer Änderungen
Beschreibung
"Vom technologisch-betriebswirtschaftlichen Bereich des IAB werden seit 1970 in verschiedenen Industriezweigen Untersuchungen durchgeführt, in denen festgestellt werden soll, inwieweit Personalveränderungen und Änderungen der Arbeitsplatzgegebenheiten auf technischen Änderungen beruhen. Bisher wurden die Ergebnisse nur für einzelne Industriezweige ausführlich dargestellt. Mit dem vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, wie stark die Angestellten von derartigen technischen Änderungen betroffen sind. Die Betroffenheit der Angestellten durch technische Änderungen ist weit geringer als die Betroffenheit der Arbeiter. Sind aber Angestellte betroffen, dann führt die Änderung häufiger zur Entlassung bzw. Neueinstellung, während innerbetriebliche Umsetzungen oder bloße Änderungen der Arbeitsplatzgegebenheiten bei Weiterbeschäftigung des Arbeitsplatzinhabers seltener als bei Arbeitern vorkommen. Bei technischen Umstellungen werden in der Regel Techniker und Ingenieure neu eingestellt, während Kaufleute und Bürokräfte entlassen werden. In einem zweiten Teil wird eine Gegenüberstellung zwischen dem Zugang an Arbeitslosen und an offenen Stellen und den durch technische Änderungen erfolgten Personalbewegungen versucht, dabei wird begründet, daß aus den Untersuchungen deutlich die arbeitssparende Wirkung des technischen Wandels hervorgeht. Diese arbeitssparenden Wirkungen äußern sich am deutlichsten bei den "fiktiv freigesetzten Arbeitskräften", d.h. bei den Arbeitskräften, auf die die Betriebe wegen der technischen Änderungen verzichten können und die ohne diese Änderungen hätten eingestellt werden müssen. Dadurch wird die Zahl der angebotenen offenen Stellen um etwa ein Fünftel reduziert. Von den Zugängen an Arbeitslosen lassen sich höchstens ein Zehntel auf technische Änderungen zurückführen."
Zitationshinweis
Dostal, Werner (1978): Freisetzungen von Arbeitskräften im Angestelltenbereich aufgrund technischer Änderungen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 11, H. 1, S. 19-33.