Strukturwandel und Arbeitsmarkt
Beschreibung
"Das IAB hat bereits zweimal die Verteilung der Erwerbspersonen auf Wirtschaftszweige und Berufe und deren Veränderungen anhand von Volkszählungsergebnissen untersucht. Die neuere dieser Untersuchungen, die sich auf die Zählungen der Jahre 1950, 1961 und 1970 stützt, wurde vor kurzem mit ersten Ergebnissen vorgestellt. Die wichtigsten dieser Ergebnisse - Schwerpunkte der Veränderungen in Wirtschaftsabteilungen und Berufsbereichen - werden hier in der neuen Folge der "Quintessenzen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" veröffentlicht. Dabei wird praktisch ausschließlich von der graphischen Darstellungsweise Gebrauch gemacht, die nur eine Ergänzung in Form einer äußerst knappen textlichen Kommentierung erfährt. Diese Form der Darstellung kann natürlich nur Überblicke über Größenordnungen und Tendenzen vermitteln. ... Zur richtigen Interpretation der Ergebnisse sind einige Bemerkungen zum zugrundeliegenden Zahlenmaterial angebracht: a) Die Volkszählung von 1950 basierte auf dem sogenannten Hauptberufskonzept. Danach galt nur als erwerbstätig, wer in seinem Hauptberuf tätig war. Als nicht erwerbstätig gal ten z.B. Schüler, Studenten oder Rentner, wenn sie eine nur geringfügige Beschäftigung ausübten. Dagegen wurden die Volkszählungen 1961 und 1970 nach dem Er werbskonzept durchgeführt. Danach ist erwerbstätig, wer einer auf Erwerb gerichteten Tätigkeit, gleich welchen Umfanges, nachgeht. Somit dürften die Erwerbspersonenzahlen von 1961 und 1970 gegenüber jenen von 1950 allein aus der definito rischen Abgrenzung des Personenkreises etwas höher liegen. b) Die Zählungen 1950, 1961 und 1970 wurden in wirtschaftsfach licher Hinsicht nach zwei verschiedenen Systematiken, in be ruflicher sogar nach drei verschiedenen Systematiken ge gliedert. Die für Vergleichszwecke notwendigen Umschlüsse lungen brachten einige Probleme mit sich, bei der gewählten Aggregationsebene Wirtschaftsabteilungen und Berufsbereiche allerdings vorwiegend nur im beruflichen Bereich. Alle Um rechnungen erfolgten nach den heute gebräuchlichen Syste matiken. Soweit diese nicht exakt durchgeführt werden konnten, mußten sie mit Hilfe von Schätzungen vorgenommen werden, was zu gewissen Unschärfen der Ergebnisse führen dürfte. Es kann aber davon ausgegangen werden, daß die aufgezeigten Entwicklungstendenzen davon nicht beeinträchtigt werden. c) Die Genauigkeit der beruflich gegliederten Zahlen wird wei terhin durch die Tatsache tangiert, daß berufliche Angaben für die ausländische Erwerbsbevölkerung im Jahre 1970 nicht erhoben wurden. Auch hier war man gezwungen, die Berufsstruk tur der Ausländer (auf der Basis einer Stichprobenerhebung der BA) hinzuzuschätzen. d) Außerdem erstrecken sich die Zahlen der Jahre 1950 und 1961 auf Erwerbspersonen, also Erwerbstätige und Arbeitslose, die des Jahres 1970 dagegen nur auf Erwerbstätige. In Anbetracht der Tatsache, daß im Mai 1970 (dem Monat der letzten Zählung) in der Bundesrepublik lediglich ca. 100 000 Arbeitslose regi striert waren, ist diesem Umstand jedoch ebenso nur geringe Bedeutung zuzumessen. Wie schon erwähnt, sind die Zahlen für alle drei Stichtage auf die heute verwendeten Systematiken umgestellt. Es sind dies ++ Klassifizierung der Berufe, Ausgabe 1970 ++ Systematik der Wirtschaftszweige (Grundsystematik), Wiesbaden 1961. Die aus diesen Systematiken gebildeten beruflichen und wirtschaftsfachlichen Aggregate und deren Zusammensetzung enthält ein Beiblatt am Schluß des Heftes."
Zitationshinweis
Apfelthaler, Gertraud, Elmar Hönekopp, Werner Karr & Rudolf Leupoldt (1975): Strukturwandel und Arbeitsmarkt. Die Verteilung der Erwerbspersonen auf Wirtschaftszweige und Berufe 1950/1961/1970. (Quintessenzen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 02), Nürnberg, 37 S.