Wachstum und Arbeitsmarkt

Beschreibung

"In diesem ersten Heft der neuen Folge der "Quintessenzen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung" werden die wichtigsten Ergebnisse der längerfristigen Arbeitsmarktvorausschätzungen zusammengefaßt, die im IAB selbst oder im Auftrage der Bundesanstalt für Arbeit in Zusammenarbeit mit dem IAB erstellt wurden. Sie sind aufeinander abgestimmt und gehen einheitlich von der durch die Volks- und Berufszählung von 1970 gegebenen neuen Datenlage aus. Damit wird erstmals vom IAB und erstmals auf der neuen Datenbasis ein in sich geschlossener detaillierter Überblick über Tendenzen und Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt bis zum Jahre 1990 vorgelegt. Die Vorausschätzungen stellen keine offizielle langfristige Prognose der Bundesanstalt für Arbeit dar und drücken keine geschäftspolitischen Erwartungen der Leitung der Bundesanstalt für Arbeit aus. Vielmehr handelt es sich um Projektionen der beteiligten Wissenschaftler. Diese Projektionen haben Modellcharakter und sollen unter genau bestimmten Annahmen und Bedingungen die Zusammenhänge, Größenordnungen und Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft sichtbar machen, die aus eben diesen Voraussetzungen folgen, so daß für alle Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit die quantitative Bedeutung von Problemen erkennbar wird. Bei der Interpretation der Projektionsergebnisse für den Arbeitsmarkt ist außerdem darauf zu achten, daß sie nicht isoliert gesehen werden dürfen. Dies gilt ganz besonders für die berufsprognostischen Aussagen, die - sowohl bei gesellschaftlichen Planungen als auch bei individuellen Bildungs- und Berufsentscheidungen - immer nur einen Gesichtspunkt unter vielen bilden können. Insgesamt sind 3 Projektionsvarianten durchgerechnet worden: Eine erste Variante unterstellt, daß die wesentlichen Arbeitsmarktstrukturen der frühen 70er Jahre erhalten bleiben. Für die zweite Variante wurde angenommen, daß die in der Vergangenheit beobachteten längerfristigen Tendenzen der Strukturänderung auch in Zukunft unverändert anhalten. Für die dritte Variante wurde die Trendfortschreibung durch den Einbau absehbarer neuer Strukturänderungen (Energiekrise), politischer Maßnahmen (flexible Altersgrenze) und erklärter politischer Ziele (Bildungsgesamtplan) modifiziert. Falls nicht ausdrücklich anders erwähnt, beziehen sich alle in dieser Schrift dargestellten Ergebnisse auf die dritte Variante. Soweit möglich, wurden die Vorausschätzungen auch für Teilbereiche untergliedert. Die Projektionen stellen auf den langfristigen Entwicklungspfad ab. Annahmen über konjunkturelle Schwankungen sind also nicht eingebaut worden. Solche Annahmen wären ohnehin weitgehend willkürlich. Sollte das gegenwärtige konjunkturelle Tief allerdings nicht in naher Zukunft nachhaltig überwunden werden, so müssen möglicherweise die Projektionswerte für den Arbeitskräftebedarf zeitlich hinausgeschoben werden. An den dargestellten Grundtendenzen dürfte sich dadurch aber nichts Wesentliches ändern. Neue statistische Ausgangsdaten und weitere methodische Verfeinerungen dürften sich ebenfalls kaum auf die projizierten Hauptentwicklungslinien auswirken. Auch eine Revision der Bevölkerungsvorausschätzung mit anderen Annahmen über die Geburtenhäufigkeit kann bis 1990 noch kein neues Bild für den Arbeitsmarkt liefern. Zugunsten einer rascheren und leichteren Lesbarkeit der Quintessenzen wurde versucht, die Projektionsergebnisse möglichst anschaulich in grafischer Form darzustellen, den Text so einfach und knapp wie gerade noch vertretbar zu halten und ihn nicht mit zu vielen Fachausdrücken, zu umfangreichen Erläuterungen oder mit Fußnoten zu befrachten. Für den interessierten Leser finden sich Quellen-Hinweise am Schluß des Heftes. Einige Definitionen sowie die verwendeten Berufs- und Wirtschaftszweigsystematiken findet der Leser auf einem Beiblatt abgedruckt."

Zitationshinweis

Bloß, Horst, Wolfgang Klauder, Gerhard Kühlewind, Peter Schnur & Manfred Thon (1975): Wachstum und Arbeitsmarkt. Angebot und Bedarf an Arbeitskräften bis 1990. (Quintessenzen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 01), Nürnberg, 48 S.