Zur regionalen Ungleichheit der beruflichen Bildungschancen in der Bundesrepublik Deutschland
Beschreibung
"Der groesste Teil der Schulabgaenger ist in der Bundesrepublik auf eine Ausbildung in Lehr- und Anlernberufen angewiesen. Wie in keinem anderen Bereich des Bildungswesens werden aber ihre Ausbildungsmoeglichkeiten von der in der Umgebung des Wohnortes gegebenen Wirtschaftsstruktur bestimmt. Gegliedert nach 146 Arbeitsamtsbezirken und 10 Berufsbereichen wird hier die Struktur des Angebotes an dualer Ausbildung untersucht. Dabei zeigt sich, dass in den einzelnen Arbeitsamtsbezirken recht unterschiedliche Chancen bestehen, im dualen Bereich einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Zahlreiche Bezirke weisen Strukturschwaechen auf, besonders im Saarland, in RheinlandPfalz, Teilen des Landes Niedersachsen, Schleswig-Holstein, aber auch in anderen Regionen. Dort sind Jugendliche oft dadurch benachteiligt, dass das Angebot quantitativ gering und fachlich wenig differenziert ist. Umgekehrt werden in Industrie- und Stadtregionen Ausbildungsplaetze nach Zahl und fachlicher Gliederung reichhaltig angeboten. Die Schulabgaenger haben dort grosse Auswahlchancen. Mangels ausreichender Nachfrage bleibt dabei ein beachtlicher Teil angebotener Ausbildungsstellen ungenutzt. Bei der Untersuchung wurden die Unterlagen der Statistik der Berufsberatung fuer das Berichtsjahr vom 1.10.1968-30.9.1969 durch das Institut fuer Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Erlangen ausgewertet."
Zitationshinweis
Stooss, Friedemann (1971): Zur regionalen Ungleichheit der beruflichen Bildungschancen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 4, H. 2, S. 142-200.