The impact of education on personality
Beschreibung
"Diese Studie untersucht die kurzfristigen Effekte der Verkürzung der Gymnasialzeit auf die Persönlichkeitsmerkmale von Schülern und verwendet dafür eine auf Bundeslandebene durchgeführte Schulreform als quasi-natürliches Experiment. Seit 2001 wurde in den meisten deutschen Bundesländern die Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre unter Beibehaltung des Gesamtlehrplans reduziert. Dadurch konnten Abiturienten nach nur 12 anstatt 13 Schuljahren die Hochschulzugangsberechtigung erlangen. Wir nutzen die Variation in der Gymnasialdauer über die Zeit und zwischen Bundesländern, um den Effekt von Schule auf die 'Big Five' Persönlichkeitsmerkmale und die Kontrollüberzeugung von Schülern zu identifizieren. Auf Basis umfangreicher Daten zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Längsschnittstudie Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) zeigen unsere Schätzergebnisse, dass die Verkürzung der Gymnasialdauer dazu geführt hat, dass Gymnasiasten durchschnittlich extrovertierter und weniger emotional stabil sind als vor der Reform. Unsere Schätzungen deuten auf wichtige heterogene Effekte hin: zusätzlich zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland finden wir, dass männliche Schüler und Schüler aus nicht-intakten Familien stärkere Persönlichkeitsveränderungen nach der Reform aufweisen; sie wurden sozial verträglicher beziehungsweise extrovertierter. Wir schlussfolgern, dass das Bildungssystem eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Persönlichkeitsmerkmale von Jugendlichen spielt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Dahmann, Sarah & Silke Anger (2014): The impact of education on personality. Evidence from a German high school reform. (IAB-Discussion Paper 29/2014), Nürnberg, 47 S.