Prekäre Reziprozität: Wie deuten junge Menschen im Arbeitslosengeld-II-Bezug die Wechselbeziehung mit der Institution?
Beschreibung
"Der Beitrag wirft die Frage auf, wie junge Menschen ihre Beziehungen mit sozialstaatlichen Institutionen unter diesen Umständen deuten. Das Konzept der Reziprozität dient dabei als heuristischer Rahmen für Fragen der wechselseitigen Bezugnahme. In Verknüpfung mit der Adoleszenztheorie öffnet sich der Blick für die spezifische Situation junger Erwachsener in diesem Kontext. Sie müssen sowohl gesellschaftlich vorgegebene Übergänge wie die selbständige Sicherung des Lebensunterhalts durch Arbeit als auch psychische Entwicklungsaufgaben wie die Ablösung im Generationenverhältnis bewältigen. Die sich daraus ergebenden Spannungsfelder werden mit einem theoretisch geschärften Blick am empirischen Material in Gestalt zweier Fallanalysen herausgearbeitet. Dazu wird im Folgenden zunächst das soziologische Konzept der Reziprozität im Allgemeinen erläutert (1) sowie in Bezug auf das Grundsicherungssystem (2). Daran anschließend wird auf die dort vorherrschende Sonderstellung junger Menschen eingegangen (3). Schließlich folgt die Analyse institutionenbezogener Reziprozitätsdeutungen anhand des empirischen Materials (4). Der Beitrag schließt mit einer Diskussion der Ergebnisse unter den für junge Erwachsene besonders relevanten Gesichtspunkten von Adoleszenz: Anerkennung und Autonomie (5)." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Figlesthaler, Carmen & Franz Zahradnik (2012): Prekäre Reziprozität: Wie deuten junge Menschen im Arbeitslosengeld-II-Bezug die Wechselbeziehung mit der Institution? In: M. Bereswill, C. Figlestahler, L. Y. Haller, M. Perels & F. Zahradnik (Hrsg.) (2012): Wechselverhältnisse im Wohlfahrtstaat : Dynamiken gesellschaftlicher Justierungsprozesse, S. 255-272.