Social capital and unemployment
Beschreibung
"Die Politik der Erwerbslosigkeit ist wohl eines der kontroversesten Themen unter Wirtschaftsfachleuten, Sozialwissenschaftlern und Politikern. Die Autoren stellen die These auf, dass europäische Regionen mit einem höheren Bestand an Sozialkapital niedrigere Erwerbslosenquoten aufweisen. Mittels einer makro-quantitativen Querschnittsanalyse von 134 europäischer Regionen wird gezeigt, dass ein Großteil der Variabilität von subnationalen Erwerbslosenquoten auf ein bestimmtes Niveau regional aggregierter Maße der Dichte und Tiefe sozialer Netzwerke zwischen Individuen zurückgeführt werden kann. Mit anderen Worten: ein höheres Level an Sozialkapital führt zu einem effektiveren Umgang mit Informationen über den Arbeitsmarkt, zu niedrigeren Such- und Transaktionskosten auf beiden Seiten des Marktes, zu einer höheren Bewerberqualität, zu effizienterer Vermittlung von Arbeitskräften, zu weniger Konflikten zwischen Insidern und Outsidern und zu intensiverer Arbeitsplatzsuche. Zusammengefasst wird davon ausgegangen, dass höheres Sozialkapital die Zahl der Erwerbslosen begrenzt. Die Befunde erweisen sich auch als robust, wenn wegen möglicher Endogenitätsprobleme simultane Gleichungsmodelle (2SLS) angewendet werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Freitag, Markus & Antje Kirchner (2011): Social capital and unemployment. A macro-quantitative analysis of the European regions. In: Political studies, Jg. 59, H. 2, S. 389-410. DOI:10.1111/j.1467-9248.2010.00876.x