Beratung als Prinzip der europäischen Sozialpolitik
Beschreibung
"In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, in welche sozialen Kontexte der Bedeutungszuwachs sozialwissenschaftlicher Indikatoren in der Sozialpolitik der Europäischen Union/Europäischen Gemeinschaft eingebettet ist. Es wird die These vertreten, dass die Bearbeitung von Politik in wissenschaftlich konstruierten und quantifizierten Zahlenwerten sowohl Ergebnis als auch Ausdruck der Entstehung von sozialwissenschaftlichen Politikfeldern ist, die ihrer Logik nach eine Beratungspolitik betreiben (...). [Es] wird in diesem Beitrag argumentiert, dass die Beratungspolitik im Zuge der Genese und der Entwicklung politischer Felder im Sinne Pierre Bourdieus zu sehen ist. Als empirisches Beispiel wird auf das Feld der europäischen Inklusionspolitik Bezug genommen. Im folgenden Abschnitt wird gezeigt, in welcher Situation sich die europäische Sozialpolitik zu Beginn des europäischen Einigungsprozesses und vor der Institutionalisierung einer Inklusionspolitik befand (Abschnitt 2). Danach wird ausgeführt, wie in den 1980er Jahren langsam das Prinzip der Beratungspolitik entwickelt wird (Abschnitt 3), wie es schrittweise verallgemeinert und ausgebaut wird, bis es schließlich mit der Einführung der Offenen Koordinierungsmethode seinen bis heute deutlichsten Niederschlag findet (Abschnitt 4). In Abschnitt 5 wird der Gang der Argumentation kurz rekapituliert." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bernhard, Stefan (2012): Beratung als Prinzip der europäischen Sozialpolitik. In: H.- G. Soeffner (Hrsg.) (2012): Transnationale Vergesellschaftungen : Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010, S. 1-10.