Unter Männern: Der Arbeitsmarkt von Akademikerinnen im technischen Feld
Beschreibung
Im Fokus des Beitrags, der auf einer breit angelegten empirischen Untersuchung basiert, stehen Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit von Frauen aus technisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Dabei konzentriert sich die Untersuchung auf diejenigen Fächer, in denen Frauen nach wie vor selten sind, die als 'Männerfächer' gelten und deren Studium durch Frauen immer noch einen gewissen 'Kulturbruch' bedeutet. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen mit technischen und naturwissenschaftlichen Studienabschlüssen bei fast allen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsindikatoren sowohl gegenüber ihren männlichen Kollegen als auch gegenüber Frauen mit anderen Studienabschlüssen deutlich im Nachteil sind. Frauen sind häufiger arbeitslos als Männer, gerade wenn sie ein Männerfach studiert haben. Hinzu kommt, dass sie nicht nur häufiger arbeitslos sind als ihre männlichen Kollegen, sondern auch häufiger arbeitslos als Frauen aus anderen Fächern. 'Veränderungen der Arbeitswelt zur stärkeren Inklusion von Frauen setzen Problembewusstsein und öffentliche Diskussion voraus, denn gesellschaftliche Probleme existieren nicht per se, sondern müssen als solche definiert werden.' Zwar wird der Fachkräftemangel in diesen Berufsfeldern die Beschäftigungschancen von Frauen wahrscheinlich erhöhen, aber der demografische Wandel birgt, so zeigt die Autorin, möglicherweise neue Risiken in sich. (IAB)
Zitationshinweis
Schreyer, Franziska (2008): Unter Männern: Der Arbeitsmarkt von Akademikerinnen im technischen Feld. In: Y. Haffner & B. Krais (Hrsg.) (2008): Arbeit als Lebensform? : beruflicher Erfolg, private Lebensführung und Chancengleichheit in akademischen Berufsfeldern, S. 19-46.