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Publikation

Erfolgschancen neu gegründeter Betriebe

Beschreibung

"Die Arbeit konzentriert sich auf das Wachstum der Beschäftigung von Neugründungen und versucht systematische Einflussgrößen aufzuzeigen. Neben dem Beschäftigungswachstum wird das Überleben als Erfolgsmaß in der empirischen Untersuchung herangezogen. Fundiert werden mögliche Erklärungsansätze für den Erfolg von Neugründungen durch eine ausführliche Darstellung verschiedener Theorien. Dabei werden mit der Transaktionskostentheorie, dem Ansatz der Industrieökonomie oder dem Humankapitalansatz in der Ökonomie vertraute Pfade beschritten. Mit dem Netzwerkansatz und der Organisationsökologie wird aber auch auf Theorien verwiesen, die erst in der jüngeren Vergangenheit auf dem Gebiet der Gründungsforschung präsent sind. Die empirische Betrachtung wird mittels Daten des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung durchgeführt, die im Jahr 1997 einen speziellen Befragungsteil für Gründer im Fragebogen ausweisen. Hierbei werden insbesondere soziodemographische Merkmale, aber auch interessante betriebsspezifische Details, wie das Startkapital der Neugründung, erhoben. Die multivariate Betrachtung des Überlebens erfolgt durch Probit- und Verweildaueranalysen, die des Beschäftigungswachstums wird mit der Methode der Kleinsten-Quadrate durchgeführt. Es zeigt sich, dass insbesondere durch das Startkapital einer Neugründung, gerade auch in ökonomischer Sicht, erhebliche Auswirkungen auf die Überlebenschancen ausgehen. Aber auch die Wahl des Sektors weist einen statistisch signifikanten Zusammenhang mit dem Überleben einer Neugründung auf. Die Untersuchung des Beschäftigungswachstums zeigt insbesondere, dass je größer die Beschäftigtenzahl der Neugründungen im Jahr 1997 ist, desto geringer fällt das Beschäftigungswachstum in den Folgeperioden aus. Abschließend wird ein Vergleich der betrachteten westdeutschen Neugründungen mit etablierten Betrieben durchgeführt, die vor 1980 gegründet wurden und demnach bereits seit langem im Markt aktiv sind. Dabei zeigt sich, dass neu gegründete Betriebe sowohl hinsichtlich des Überlebens als auch des Beschäftigungswachstums ein spezifisches Verhalten aufweisen. Neugründungen haben eine systematisch geringere Überlebenswahrscheinlichkeit als etablierte Betriebe. Hinsichtlich der Beschäftigung zeigt sich, dass diese ein höheres Beschäftigungswachstum aufweisen als seit langem im Markt tätige Betriebe. Eine nähere Betrachtung des Beschäftigungswachstums mit Interaktionstermen offenbart, dass Neugründungen mit einer geringen Mitarbeiterzahl im Jahr 1997 ein höheres Beschäftigungswachstum verzeichnen als vergleichbare Betriebe aus der Grundgesamtheit. Unter anderem kristallisiert sich in der empirischen Betrachtung die zentrale Bedeutung des Startkapitals für Neugründungen heraus. Folglich besteht in der Bereitstellung von Fördermitteln eine Möglichkeit seitens der Politik auf das Ergebnis von Neugründungen bedingt Einfluss zu nehmen. Dabei sollte aber nicht nur die quantitative Dimension Beachtung finden, sondern insbesondere auch die qualitative Komponente. Konkret bedeutet dies, dass auch eine Überprüfung zu erfolgen hat, inwieweit Gründer von solchen bestehenden Förderprogrammen Kenntnis haben und wie aufwändig eine Beantragung ausfällt." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Heckmann, Markus (2008): Erfolgschancen neu gegründeter Betriebe. (IAB-Bibliothek 313), Bielefeld: Bertelsmann, 198 S. DOI:10.3278/300635w

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