Der Beschäftigungseffekt geringerer Sozialabgaben in Deutschland
Beschreibung
"Die Studie untersucht, inwieweit Empfehlungen in der wissenschaftlichen Politikberatung vom zugrundeliegenden Instrumentarium abhängen können. Beispielhaft wird hier eine Senkung des Beitragssatzes der Sozialversicherung, finanziert durch eine höhere Mehrwertsteuer bzw. eine Kopfpauschale, mit drei Makromodellen simuliert. Das allgemeine Gleichgewichtsmodell PACE-L, das langfristige Strukturmodell IAB/INFORGE und das kurzfristige Konjunkturmodell IAB/RWI enthalten zwar alle die Komponenten der vorgeschalteten theoretischen Analyse, d. h. eine lohnabhängige Arbeitsnachfrage und die Lohnsetzung nach Verhandlungen. Allerdings betonen sie im jeweiligen Kreislaufzusammenhang die Faktoren unterschiedlich, die den Beschäftigungseffekt aus der Teilumfinanzierung des Sozialsystems wesentlich beeinflussen, nämlich Arbeitskosten, gesamtwirtschaftliche Nachfrage und die Lastverteilung nach Überwälzungen. Als maximale Wirkung für einen umfinanzierten Beitragspunkt ermittelte das allgemeine Gleichgewichtsmodell einen Beschäftigungszuwachs von 0,56 % im Fall einer Kopfpauschale für alle. Im einzigen ungünstigen Fall verringerte sich die Beschäftigtenzahl um 0,05 %. Eine moderate Lohnpolitik unterstützt die Wirkung der Reform im Theoretischen und in allen drei Simulationsmodellen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Feil, Michael, Sabine Klinger & Gerd Zika (2008): Der Beschäftigungseffekt geringerer Sozialabgaben in Deutschland. Wie beeinflusst die Wahl des Simulationsmodells das Ergebnis? In: Schmollers Jahrbuch, Jg. 128, H. 3, S. 431-460. DOI:10.3790/schm.128.3.431