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Publikation

Heterogeneous labour markets in a microsimulation-AGE model

Beschreibung

"Wir untersuchen die Auswirkungen von Steuer-Transfer-Reformen in einem konsistent gekoppelten Mikro-Makro-Modell mit heterogenen Arbeitsmärkten. Das Modell umfasst drei Qualifikationstypen, die in der Produktion unvollständig substituierbar sind. Die empirisch geschätzten Substitutionsbeziehungen zwischen diesen Qualifikationstypen werden durch nicht-separierbare, mehrstufige CES-Funktionen abgebildet. Kollektive Lohnverhandlungen in den Arbeitsmarktsegmenten mit geringer und mittlerer Qualifikation kontrastieren mit einem Markt vollständiger Konkurrenz bei den Hochqualifizierten. Sowohl die flexible Substitutionsstruktur als auch die Heterogenität in den Arbeitsmarkt-Institutionen wirken sich auf die Simulationsergebnisse aus, wobei den Arbeitsnachfrage-Elastizitäten eine herausgehobene Rolle zukommt.<br> Wir simulieren mit diesem Modell eine Reform des deutschen Steuer-Transfer-Systems, bei der das Arbeitsangebot der Niedrigqualifizierten durch eine Kombination von geringeren Sozialhilfe-Zahlungen (ALG II) und einer reduzierten Transferentzugsquote stimuliert wird. Die Modellergebnisse sind über alle untersuchten Modellvarianten robust: Partizipationseffekte sind positiv und quantitativ erheblich. Sie sind am stärksten für Singles, während Paarhaushalte weniger stark reagieren. Die Auswirkungen auf die durchschnittliche Arbeitszeit sind klein, so dass der totale Arbeitsangebotseffekt durch die Veränderung in der Partizipationsquote dominiert wird.<br> Im allgemeinen Gleichgewicht fallen die Löhne aller Qualifikationsgruppen, am stärksten bei den Geringqualifizierten. Dies wirkt auf das Arbeitsangebot zurück und schwächt die Arbeitsangebotseffekte verglichen mit dem partiellen Gleichgewicht ab. Wegen der relativ niedrigen Arbeitsnachfrageelastizitäten gehen Lohnrückgänge mit einer geringeren Lohnquote einher, was wiederum zu einer Verschiebung in der Nachfragestruktur von Konsum zu Investitionen führt. Trotz einer Steigerung des BIP um mehr als ein Prozent hat die Steuer-Transfer-Reform keine positiven Auswirkungen auf das öffentliche Budget. Dies liegt daran, dass die Verschiebung in der funktionalen Einkommensverteilung zu deutlichen Steuerausfällen führt.<br> Die Konsequenzen eines Übergangs von kollektiven Lohnverhandlungen auf einen Arbeitsmarkt vollständiger Konkurrenz für die Hochqualifizierten bleiben im Wesentlichen auf dieses Arbeitsmarktsegment selbst beschränkt. Bei vollständiger Konkurrenz entfallen die lohnreduzierenden Konsequenzen einer höheren Steuerprogression und einer Verschlechterung der gewerkschaftlichen Rückfallposition, so dass der Lohnrückgang und die Beschäftigungssteigerung geringer sind als bei kollektiven Lohnverhandlungen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Boeters, Stefan & Michael Feil (2008): Heterogeneous labour markets in a microsimulation-AGE model. Application to welfare reform in Germany. (IAB-Discussion Paper 25/2008), Nürnberg, 48 S.

Bezugsmöglichkeiten

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