Macroeconomic consequences of migration diversion
Beschreibung
Der Beitrag untersucht die makroökonomischen Auswirkungen der Umlenkung der Migrationsströme im Laufe der EU-Osterweiterung von Deutschland weg in Richtung Großbritannien. Mit den neuen osteuropäischen Mitgliedsländern wurden Übergangsfristen bis zur kompletten Freizügigkeit vereinbart. Die selektive Anwendung von Migrationsrestriktionen während dieser Übergangsfristen führte zu einer Umkehrung der Verteilung der Migrationsströme aus Osteuropa: Während Deutschland vor der EU-Osterweiterung das wichtigste Einwanderungsland für Osteuropäer war, kommen seit 2004 nur noch wenige Einwanderer nach Deutschland. Großbritannien und Irland hingegen, die vor der EU-Osterweiterung nur gering von Einwanderung betroffen waren, nehmen jetzt sechzig Prozent der auswandernden Osteuropäer auf. Die makroökonomischen Auswirkungen dieses Umlenkungsprozesses werden in dem Beitrag mittels eines CGE-Modells, das auch Lohnstarrheiten mit einbezieht, untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Migration auf der einen Seite mit einem höheren Bruttoinlandsprodukt und mit einer positiven Beschäftigungsentwicklung verbunden ist, auf der anderen Seite mit geringeren Lohnzuwächsen und geringerem Rückgang der Arbeitslosenquote. Die Umlenkung der Migrationsströme führt demnach in Großbritannien zu einem höheren Bruttoinlandsprodukt und zu Beschäftigungswachstum. Das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt von Deutschland und Großbritannien sinkt um 0,1 Prozentpunkte infolge der Migrationsrestriktionen. (IAB)
Zitationshinweis
Baas, Timo & Herbert Brücker (2008): Macroeconomic consequences of migration diversion. A CGE simulation for Germany and the UK. (IAB-Discussion Paper 03/2008), Nürnberg, 28 S.