Disentangling recent trends of the second generation's structural assimilation in Germany
Beschreibung
Ethnisch bedingte Ungleichheiten existieren nicht nur für die erste Generation sondern in einem geringeren Ausmaß auch für die zweite Generation von Migranten in Europa. Der Beitrag geht der grundlegenden Frage nach, ob die intergenerationale Übertragung ethnischer Benachteiligungen im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt auf den allgemeinen Mechanismen der sozialen Ungleichheit beruht oder ob sie spezifisch "ethnische" Ursachen haben. Der Beitrag zeigt, dass die Nachteile, die Migranten der zweiten Generation erfahren, in erster Linie Teil der allgemeinen sozialen Ungleichheit sind. So können die Benachteiligungen im Bildungssystem weitgehend auf den sozioökonomischen Hintergrund der zweiten Generation zurückgeführt werden und auch die Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt sind weitgehend qualifikationsbedingt. Für Deutschland ist daher aus Sicht der Autoren ein eindeutiger Trend in Richtung Assimilation festzustellen, wenn man die strukturelle Situation der zweiten Generation zugrunde legt. Direkte Auswirkungen des Migrationshintergrunds nehmen ab und sind von geringerer Bedeutung, weil die Hauptbenachteiligungen für die zweite Generation einen allgemeinen sozialen Ursprung haben und für alle sozial benachteiligten Gruppen gelten. (IAB)
Zitationshinweis
Kalter, Frank, Nadia Granato & Cornelia Kristen (2007): Disentangling recent trends of the second generation's structural assimilation in Germany. In: S. Scherer, R. Pollak, G. Otte & M. Gangl (Hrsg.) (2007): From origin to destination : trends and mechanisms in social stratification research, S. 214-245.