Selektivität bei der Zuweisung erwerbsfähiger Hilfebedürftiger in Trainingsmaßnahmen oder zu privaten Vermittlungsdienstleistern
Beschreibung
"Wir untersuchen mit administrativen Datensätzen die Zugangswahrscheinlichkeit von arbeitslosen Personen im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) II in zwei ausgewählte Maßnahmen des SGB III: Beauftragung Dritter mit der Vermittlung und Trainingsmaßnahmen. Wir modellieren die Übergangswahrscheinlichkeiten in diese Maßnahmen im Februar 2005 für Personen, die am Ende des Vormonats arbeitslos gemeldet waren. Die Effekte verschiedener Einflussgrößen auf diese Wahrscheinlichkeiten werden durch Probit-Schätzungen quantifiziert. Dabei wird untersucht, ob Personengruppen, die bereits in der Vergangenheit als schwer vermittelbar galten, gezielt durch diese Maßnahmen gefördert werden. Hierzu gehören seit Einführung des SGB II auch Mitglieder der Bedarfsgemeinschaften (wie beispielsweise Partner von ehemaligen Lohnersatzleistungsbeziehern), die sich in der Vergangenheit nicht oder nur vorübergehend am Erwerbsleben beteiligt haben. Längere Unterbrechungen in der Erwerbs- und Leistungsbezugshistorie sind ein Hinweis auf die Zugehörigkeit zu diesem Personenkreis. Die Ergebnisse sprechen nicht generell dafür, dass arbeitslose Personen mit besonders geringen Chancen auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt gezielt gefördert werden, was teilweise auf die Ausgestaltung der Maßnahmen zurückgeführt werden kann. Eine Gemeinsamkeit aller Maßnahmen ist, dass junge Erwachsene intensiv gefördert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Bernhard, Sarah, Joachim Wolff & Eva Jozwiak (2006): Selektivität bei der Zuweisung erwerbsfähiger Hilfebedürftiger in Trainingsmaßnahmen oder zu privaten Vermittlungsdienstleistern. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 39, H. 3/4, S. 533-556.