Zuwanderung zum Zwecke der Erwerbstätigkeit im demographischen Wandel
Beschreibung
"Die Expertise untersucht vor dem Hintergrund der Alterung und Schrumpfung der Bevölkerung und des zurückgehenden Arbeitsangebotes den Einfluss der neuen Arbeitsmigranten auf die längerfristige Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes. Dabei interessierte vorrangig der (potenzielle) Beitrag dieser Erwerbs-migration zur Abfederung des voraussichtlichen Bevölkerungs- und Erwerbspersonenrückgangs in Deutschland, auch im Vergleich zu den heimischen Optionen, mit denen den demographisch bedingten Verlusten auf den Arbeitsmärkten begegnet werden könnte.<br> Die Arbeit verbindet die Projektionen der Wanderungsbewegungen nach Deutschland mit einer Prognose der Effekte einer Ausweitung des Arbeitsangebotes durch Zuwanderung. Es werden einzelne Szenarien mit Nettozuwanderung unterschiedlicher Größe berechnet und die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, die Arbeitslosenrate und die Löhne untersucht.<br> Insgesamt ergibt sich aus der Analyse die Schlussfolgerung, dass unter den Bedingungen des demographischen Wandels die Steuerung der Zuwanderung die Wohlfahrt in Deutschland erhöhen kann, wenn die Eingliederung der Migranten in den Arbeitsmarkt gelingt. Günstig ist daher die Zuwanderung nach Teilarbeitsmärkten, in denen Bedarf an Arbeitskräften besteht.<br> Bei einer Situation mit hoher Arbeitslosigkeit und rigiden Arbeitsmärkten ergeben sich höhere Einkommens- und Beschäftigungsgewinne bei Zuwanderung höher Qualifizierter als bei der von weniger Qualifizierten. Die höher Qualifizierten können zudem bei einer Ausweitung der Produktion die Nachfrage nach weniger Ausgebildeten oder Arbeitslosen steigern. Eine verstärkte Zuwanderung Hochqualifizierter führe zu einer wachsenden Wirtschaft; die Zuwanderung überwiegend geringer Qualifizierter lasse die Wirtschaft dagegen schrumpfen." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Brücker, Herbert, Hella Engerer & Ulrich Thießen (2006): Zuwanderung zum Zwecke der Erwerbstätigkeit im demographischen Wandel. (DIW Berlin. Politikberatung kompakt 25), Berlin, 99 S.