Institutionelle Strukturierung und inter-individuelle Variation
Beschreibung
"Der Beitrag diskutiert die Möglichkeiten der Analyse der Entwicklung sozialer Ungleichheiten im Bildungsverlauf und beschreibt solche Entwicklungen exemplarisch anhand der Bildungsdaten einer westdeutschen Geburtskohorte. Konzeptionell werden zunächst zwei wesentliche chronologische Dimensionen im Bildungsverlauf unterschieden: zum einen die institutionalisierte Sequenz der Bildungsstufen, zum anderen das Lebensalter. Beide Dimensionen hängen zusammen, die individuelle Bandbreite unterschiedlicher Pfade und Übergänge innerhalb einzelner Bildungsstufen erlaubt aber keine einfache Gleichsetzung. Vor diesem Hintergrund werden Theorien verglichen, die Veränderungen in herkunftsbezogenen Ungleichheiten im Bildungsverlauf zu erklären versuchen und Konsequenzen für die empirische Messung von Bildungsungleichheiten im Lebensverlauf (bezüglich Übergängen und Bildungsverteilungen) erläutert. Im zweiten Teil des Beitrags wird auf der Grundlage aktueller Daten der Westdeutschen Lebensverlaufsstudie die Entwicklung herkunftsbedingter Bildungsreproduktion im Lebensverlauf einer Kohorte beschrieben. Die Analysen beziehen sich dabei auf den 'akademischen Pfad' von höherer Sekundarschule und Hochschule. Die gemessene Ungleichheit variiert zwischen verschiedenen institutionell definierten Bildungsübergängen, kann sich aber auch innerhalb institutionell definierter Bildungsphasen verändern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Hillmert, Steffen & Marita Jacob (2005): Institutionelle Strukturierung und inter-individuelle Variation. Die Entwicklung herkunftsbezogener Ungleichheiten im Bildungsverlauf. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 57, H. 3, S. 414-442. DOI:10.1007/s11577-005-0183-8