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Publikation

Ein nicht eingelöstes Versprechen

Beschreibung

"Im Herbst 2005 kam es zu schweren Unruhen in den französischen Vorstädten, an denen vor allem Jugendliche aus Immigrantenfamilien beteiligt waren. Der Konflikt hatte aber nicht nur eine ethnische Dimension; er legte soziale Spaltungstendenzen offen, die in der sozioökonomischen Benachteiligung der Bewohner der so genannten 'Banlieues' wurzeln und Frankreichs Selbstverständnis als egalitäres und solidarisches Gemeinwesen ('Egalite, fraternite, liberte') in Frage zu stellen scheinen. Diese Spaltungstendenzen stehen in Widerspruch zu der für Frankreich zentralen Idee der 'cohesion' und werfen die Frage auf, ob die spezifisch französische Variante dieses Konzepts, das seit den achtziger Jahre auch eine bedeutsame Rolle für internationale und andere nationale Politiken spielt, gescheitert ist. Der Blick auf Frankreich ist deshalb auch wichtig für andere Länder: Als allgemeine Tendenz ist in den letzten Jahren eine Veränderung der Politik für schlecht integrierte Gruppen der Bevölkerung zu beobachten. Dies gilt für die Migrationspolitik ebenso wie zum Beispiel für die Politik der 'Aktivierung' für Bevölkerungsgruppen, die nicht am Arbeitsmarkt partizipieren. Allgemein wird eine stärkere Anpassung an die Normen der Mehrheitsgesellschaft gefordert. Welche Erkenntnisse lassen sich für eine Politik der Kohäsion aus den Problemen Frankreichs gewinnen?" (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Fromm, Sabine & Kristina Lang (2006): Ein nicht eingelöstes Versprechen. Stellen die Unruhen in den Vorstädten Frankreichs das Konzept der Kohäsion in Frage? In: Sozialmagazin. Die Zeitschrift für soziale Arbeit H. 5, S. 30-38.