Qualifizierungseffekte arbeitsorganisatorischer Änderungen
Beschreibung
Die Art der betrieblichen Leistungserstellung befindet sich im Umbruch: tayloristische Arbeitsorganisation wird abgelöst durch ganzheitliche Unternehmensstrukturen mit mit flachen Hierarchien und Integration der Funktionsbereiche. Die Auswirkungen der arbeitsorganisatorischen Änderungen auf das betriebliche Qualifikationsniveau und die Strategien der betrieblichen Personalanpassungsprozesse werden anhand von Daten des IAB-Betriebpanels untersucht. Es zeigt sich, dass sich Produktionsstrukturveränderungen geringer auf das Qualifikationsniveau auswirken als Veränderungen der Aufgabenstruktur. Ein steigendes Qualifikationsniveau kann durch die Auslagerung von Betriebseinheiten mit hohem Anteil an un- oder angelernten Arbeitskräften sowie durch Neueinstellung hoch qualifizierter Fachkräfte oder durch Weiterbildug erreicht werden. Mit den betrieblichen Reorganisationsmaßnahmen geht ein Trend zur Flexibilisierung und Subjektivierung der Arbeit einher. Zum einen bedeutet das eine Zunahme an Vielfalt und Handlungsmöglichkeiten, zum anderen kann diese Entwicklung - insbesondere für Hochqualifizierte - in Überfoderung und überlangen Arbeitszeiten münden. Vor allem bei Niedrigqualifizierten steigen die Beschäftigungsrisiken. Eine Herausforderung für die Qualifikations- und Kompetenzentwicklung ist die Abfederung dieser negativen Folgen. Außerdem müssen neue Formen der Zertifizierung von Wissen und der Bewertung von Humankapital gefunden werden. (IAB)
Zitationshinweis
Alda, Holger (2004): Qualifizierungseffekte arbeitsorganisatorischer Änderungen. Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2001. In: A. Dietzen & E. Latniak (Hrsg.) (2004): Betriebliche Qualifikationsentwicklung in organisatorischen Gestaltungsprozessen (BerufsBildung in der globalen NetzWerkGesellschaft, 17), S. 9-16.