FremdenFeindlichkeit
Beschreibung
Die Autorin analysiert das Phänomen Fremdenfeindlichkeit am Beispiel 16- bis 29jähriger Deutscher und ihrer Einstellungen zu Migranten. Es wird untersucht, wie Fremdheit gesellschaftlich konstruiert wird, wie Fremde gesellschaftlich zu Feinden werden können, welche Funktionen Fremdenfeindlichkeit für Individuen und Gruppen besitzt und welche Ursachen fremdenfeindliche Einstellungen beim Einzelnen haben. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Diskussion und die Klärung der grundlegenden Begriffe und der zentralen Merkmale des Phänomens Fremdenfeindlichkeit aus soziologischer und sozialpsychologischer Perspektive. Die theoretischen Ausführungen zu der Frage, wer in Deutschland heute als Ausländer gilt und von jungen Deutschen als solcher wahrgenommen wird, zeigen, dass die institutionelle Klassifizierungen, die den Umgang des Staates mit Zuwanderung prägen, die Darstellung der amtlichen Statistik bestimmen und sich in der subjektiven Wahrnehmung junger Erwachsener von 'Ausländern' niederschlagen. Die Kennzeichnung als 'Ausländer' trifft meist Gruppen mit einer spezifischen ethnischen und nationalen Herkunft, wobei eine wesentliche Rolle die kulturelle Differenz spielt. Die Mehrheit der jungen Deutschen steht jedoch fremdenfeindlichen Einstellungen ablehnend gegenüber. Hinsichtlich der Inhalte dieser Haltungen zeigen sich aber starke Differenzen. Seit Mitte der 90er Jahre ist eine Zunahme von fremdenfeindlichen Einstellungen zu verzeichnen, wobei das soziale Umfeld eine bedeutende Rolle spielt. Fazit: Fremdheit ergibt sich immer aus der Perspektive derjenigen, die anderen diesen Status zuschreiben. (IAB)
Zitationshinweis
Kleinert, Corinna (2004): FremdenFeindlichkeit. Einstellungen junger Deutscher zu Migranten. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften, 318 S.