Ausbildungsbereitschaft in deutschen und ausländischen Betrieben
Beschreibung
Es werden Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2002 vorgestellt, der die Ausbildungsbereitschaft in deutschen und ausländischen Betrieben hinterfragt. Es wurden ca. 16.000 Betriebe aller Wirtschaftszweige und Betriebsklassen befragt, inwiefern das duale Berufsausbildungssystem verbreitet ist. Ca. 4.300 Betriebe hatten einen ausländischen Eigentümer, darunter viele größere Betriebe mit mehr als 500 Beschäftigten. Diese sind jedoch aufgrund der Ausbildungseignungsverordnung weit weniger häufig als deutsche Betriebe ausbildungsberechtigt. Den höchsten Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, die auch tatsächlich Auszubildende am Stichtag 30. Juni 2002 beschäftigt haben, erreichen die auslandskontrollierten Betriebe. Nur weniger niedriger ist der Anteil bei Betrieben in westdeutschem Eigentum, danach folgen die Betriebe des öffentlichen Sektors. Bezogen auf die ausbildungsberechtigten Betriebe bilden die Betriebe in ostdeutschem Eigentum spürbar weniger aus. Es zeigt sich, dass sich die Struktur auslandskontrollierter Betriebe in Richtung Großbetriebe verschoben hat. Fazit: Das duale Berufsausbildungssystem findet bei auslandskontrollierten Betrieben eine hohe Akzeptanz, oftmals sogar höher als in Betrieben in deutschem Eigentum. Durch die Aussetzung der Ausbildungseignungsverordnung kann sich bei Unterstützung von institutioneller Seite ein noch positiverer Effekt auf die Ausbildungsbereitschaft ergeben, zunächst u.a. auch der Möglichkeit des Anbietens einer betrieblichen (oder überbetrieblichen) Ausbildung auslandskontrollierter Betriebe ergeben. (IAB)
Zitationshinweis
Alda, Holger & Lutz Bellmann (2003): Ausbildungsbereitschaft in deutschen und ausländischen Betrieben. Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2002. In: Arbeit und Beruf, Jg. 54, H. 12, S. 359-361.