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Publikation

Die Osterweiterung der EU

Beschreibung

Mit dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten zur EU wird die Arbeitnehmerfreizügigkeit, 'eine der wesentlichen Grundfreiheiten der EU', schrittweise auf die Beitrittsländer ausgedehnt. Der Beitrag befasst sich mit den Folgen dieser Freizügigkeit für den deutschen Arbeitsmarkt aufgrund befürchteter bzw. erwarteter Wanderungseffekte. Die Ergebnisse zweier Studien zu arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Auswirkungen der EU-Osterweiterung (EIC 2000 und ifo-Institut 2001) lassen erwarten, dass für die kommenden Jahre noch von signifikanten Wanderungsanreizen auszugehen ist. 'Diese liegen jedoch durchaus im Rahmen der Größenordnungen, wie sie derzeit in Deutschland gegeben sind'. Haupteinflussgrößen für die Projektion des Wanderungspotentials sind Wohlfahrts- und Einkommensunterschiede, wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsmarktsituation und -perspektiven. In allen diesen Bereichen sind positive Entwicklungen in den Beitrittsländern zu erwarten, mit dem Resultat einer Verringerung der Wanderungsneigung. Im einzelnen eingegangen wird auf Qualitätsstrukturen und regionale Orientierungen der Arbeitskräftewanderung, die besondere Rolle von Saisonarbeitnehmern in der Landwirtschaft und die spezifische Problematik von Grenzregionen (z.B. Bayern /Tschechische Republik). Innerhalb der EU gibt es faktisch keine autonome deutsche Migrationspolitik mehr, gerade hinsichtlich Arbeitskräftewanderungen. Durch die Weiterentwicklung der EU-Migrationspolitik auf den Gebieten Asyl und Flüchtlinge, Drittstaatsangehörigenzugang und -aufenthalt, Familienzusammenführung und freier Personenverkehr wird der nationale Gestaltungsspielraum im Gesamtbereich der Wanderung wesentlich reduziert. (IAB)

Zitationshinweis

Hönekopp, Elmar (2003): Die Osterweiterung der EU. Arbeitskräftewanderung und Entwicklung des Arbeitsmarktes. In: AiD Ausländer in Deutschland, Jg. 19, H. 3, S. 1-7.