Standort Deutschland: Die stillen Kosten der Einigung
Beschreibung
Auch jenseits der öffentlichen Wahrnehmung werden seit der Vereinigung große Summen von West nach Ost transferiert. Denn sehr vieles wurde nicht offen aus Steuern oder über zusätzliche Staatsschulden finanziert, sondern über die "stillen" Kassen der Sozialversicherungen. Dafür mussten die Beiträge so stark erhöht werden, dass die Belastung mit Sozialabgaben das eigentliche Problem am Standort Deutschland geworden ist. Weil trotz der massiven Hilfen ein selbsttragender Aufschwung im Osten (noch) nicht in Gang kam, sind mittlerweile auch im Westen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungsdynamik beeinträchtigt. Begleitet und verstärkt wurde diese Entwicklung von strukturellen Verwerfungen, die eine immer neue Rangfolge von reich und arm, von Gewinnen und Verlieren zwischen und in den Regionen hinterlassen. Bleiben sie von Politik und Finanzplanung weiterhin unbeachtet, so kommt es zu "unerwarteten" Defiziten und Konsolidierungsproblemen in den öffentlichen Haushalten - mit all den negativen Folgen für Wachstum und Beschäftigung. (IAB2)
Zitationshinweis
Koller, Martin (2003): Standort Deutschland: Die stillen Kosten der Einigung. (IAB-Kurzbericht 13/2003), Nürnberg, 6 S.
Bezugsmöglichkeiten
Grafiken
- Einnahmen der Sozialversicherungssysteme und deren Determinanten in Westdeutschland
- Einnahmen der Sozialversicherungssysteme und Beschäftigungsvolumen in West- und Ostdeutschland
- Bruttolohnsumme für Deutschland, alte und neue Bundesländer
- Entwicklung der Lohnsummen in Deutschland in den Zeiträumen 1992-1996 und 1996-2002
- Veränderungen der Bruttolohnsummen in Städten und Landkreisen