Der "arbeitende Staat" als "Dienstleistungsunternehmen" revisited
Beschreibung
"Spätestens im Zuge des New Public Management haben sich die normativen Vorgaben für gutes' Verwaltungshandeln grundlegend verändert: Gemäß der Modernisierungssemantik sollen Bürger/ -innen zu Kundinnen und Kunden werden und in der Verwaltung auf effiziente Dienstleister/ -innen treffen. Was diese Neuausrichtung jedoch für Frontline-Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung und ihren Berufsalltag bedeutet, ist empirisch kaum untersucht. Anhand qualitativer Interviews geht dieser Beitrag der Frage nach, welche subjektiven und handlungspraktischen Folgen das entstandene Spannungsfeld aus Hoheitlichkeit, Kunden- und Effizienzorientierung für die Beschäftigten hat. Es können differierende Umgangsmuster mit den neuen Verwaltungsvorgaben beobachtet werden. Sie werden als Chance der beruflichen Bewährung oder als Gefährdung eigener Werthaltungen wahrgenommen, was mit dem jeweiligen beruflichen Selbstverständnis der Mitarbeiter/ -innen zusammenhängt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Sondermann, Ariadne, Kathrin Englert, Oliver Schmidtke & Wolfgang Ludwig-Mayerhofer (2014): Der "arbeitende Staat" als "Dienstleistungsunternehmen" revisited. Berufliches Handeln und Selbstdeutungen von Frontline-Beschäftigten nach zwanzig Jahren New Public Management. In: Zeitschrift für Sozialreform, Jg. 60, H. 2, S. 175-201. DOI:10.1515/zsr-2014-0205