Dynamik des Arbeitsmarktes
Beschreibung
"Wenn schon in der Vergangenheit nichts beständiger war als der Wandel, dann wird dies aus heutiger Sicht auch und gerade für die Zukunft gelten. Stand noch in den 20210er Jahren die Überwindung der Massenarbeitslosigkeit und aktuell noch die coronabedingte Rezession im Vordergrund, so dürfte in der Zukunft die Bewältigung des sich beschleunigenden Strukturwandels die zentrale Herausforderung sein. Mit der Demografie und der Digitalisierung wurden in diesem Beitrag wichtige Treiber der wirtschaftlichen Transformation und damit verbundene Konsequenzen für den Arbeitsmarkt benannt. Zudem werden auch von der Globalisierung und der immer drängender werdenden Klimapolitik starke Impulse für Veränderungen in der Arbeitswelt ausgehen, die hier aber aus Platzgründen nicht näher thematisiert werden konnten. Um den notwendigen Strukturwandel zu unterstützen, wird es zukünftig auf die Anpassungsfähigkeit der Akteur:innen am Arbeitsmarkt ankommen. In den Betrieben stellen sich durch die sich abzeichnenden Veränderungen neue Anforderungen, die durch eine kluge Aus- und Weiterbildungspolitik anzugehen sind. Erwerbspersonen müssen sich auf veränderte Tätigkeiten im Lebensverlauf einstellen, die eine hohe Bereitschaft zu einem lebenslangen Lernprozess voraussetzen. Dem Staat kommt in noch stärkerem Maße die Aufgabe zu, durch präventive Maßnahmen Menschen zur Veränderungen zu befähigen. Bildungsarmut stellt hier das größte Risiko dar. Es kann am besten im frühkindlichen Bereich vermieden werden, wodurch ein etwaiger Nachschub an wenig wettbewerbsfähigen Personen am Arbeitsmarkt erst gar nicht entstehen würde (Hanushek et al. 2017)." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Walwei, Ulrich (2021): Dynamik des Arbeitsmarktes. In: T. Grüneberg, I. Blaich, J. Egerer, B. Knickrehm, M. Liebchen, L. Lutz, U. Nachtigäller & R. Thiel (Hrsg.) (2021): Handbuch Studienberatung. Berufliche Orientierung und Beratung für akademische Bildungswege, Bd. 1, Bielefeld, UTB S. 315-329.