Heute Flüchtling – morgen Prekariat? Zu Kapitaleinsatz und Teilhabeeffekten von Geflüchteten aus Eritrea und Syrien beim Übergang in Arbeit
Beschreibung
"Arbeitsmarktteilhabe spielt eine zentrale Rolle für gesellschaftliche Integration und soziale Anerkennung von Geflüchteten. Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit führt häufig zunächst nicht in stabile, existenzsichernde Vollzeitarbeitsverhältnisse, sondern in ›prekäre‹ Randgebiete des Arbeitsmarkts. Angesichts der Unterschiede der Bildungsbiographien wird in dem Beitrag untersucht, wie verschiedene Gruppen von Geflüchteten in Herkunftsländern erworbenes formelles und informelles Kapital nutzen, um Arbeit in Deutschland zu finden. An zwei Teilsamples (N=14 aus Eritrea und N=23 aus Syrien) einer laufenden Studie wird gezeigt, wie Herkunftssituationen, soziale und ethnische Zugehörigkeiten die Konvertierbarkeit ›mitgebrachten‹ und den Erwerb neuen Kapitals im Zielland moderieren können. Interviews mit arbeitsmarktbezogenen Akteur*innen beleuchten institutionelle und strukturelle Aspekte der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Es zeigt sich, dass neben der Relevanz einer Anerkennung von Zertifikaten aus den Herkunftsländern auch anderes (soziales, symbolisches und inkorporiertes kulturelles) Kapital für das Übergangsgeschehen und die weiteren Erwerbsverläufe von Bedeutung sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Seidelsohn, Kristina, Thomas Verlage, Uwe Flick & Andreas Hirseland (2020): Heute Flüchtling – morgen Prekariat? Zu Kapitaleinsatz und Teilhabeeffekten von Geflüchteten aus Eritrea und Syrien beim Übergang in Arbeit. In: Z'Flucht. Zeitschrift für Flucht- und Flüchtlingsforschung, Jg. 4, H. 2, S. 244-277. DOI:10.5771/2509-9485-2020-2-244