Persistence of commuting habits: Context effects in Germany
Beschreibung
"Das vorliegende Papier analysiert auf der Grundlage der georeferenzierten Daten das Pendelverhalten der Beschäftigten in Deutschland. Mit Hilfe eines verhaltensökonomischen Ansatzes, der auf der Studie von Simonsohn (2006) für die USA basiert, kann ich zeigen, dass nicht nur der Lohn und die individuelle Heterogenität die Pendelentscheidung prägen, vielmehr hängt das Pendelverhalten vom Kontext ab, den die Individuen in der Vergangenheit ausgesetzt waren. Insbesondere wird das Pendelverhalten von den in der Vergangenheit beobachteten Pendelzeiten beeinflusst: Beschäftigte entscheiden sich, nach einem Umzug, in eine neue Region, für einen längeren Pendelweg je länger die durchschnittliche Pendelzeit in der Region vor dem Umzug war. Dieser Effekt ist besonders hoch für ältere Beschäftigte, jedoch fällt er für Männer und Frauen gleich stark aus. Meine Ergebnisse sind robust und zeigen, dass weder individuelle Heterogenität noch Selektivität und Endogenitätsprobleme meine Ergebnisse treiben. Zudem verschwindet der Effekt der Region vor dem Umzug, falls Beschäftigte in der neuen Region wohnen bleiben: Beschäftigte ziehen erneut um und passen sich dem Pendelverhalten der neuen Region an. Dies steht im Einklang mit den Vorhersagen der verhaltensökonomischen Theorie, nicht allerdings mit den Annahmen konstanter Präferenzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Jost, Ramona (2020): Persistence of commuting habits: Context effects in Germany. (IAB-Discussion Paper 14/2020), Nürnberg, 39 S.