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Projekt

Ausstiege aus dem Grundsicherungsbezug: Determinanten, Ausstiegswege und Rückkehrwahrscheinlichkeit

Projektlaufzeit: 31.12.2018 bis 29.06.2021

Kurzbeschreibung

Die Grundsicherung für Arbeitsuchende ("Arbeitslosengeld II") zielt darauf ab, durch Arbeitssuchanforderungen und Aktivierungsmaßnahmen die Arbeitslosen wieder in den Arbeitsmarkt zurückzuführen. Trotz dieses Fokus auf die Beschäftigungsintegration ist das Leistungssystem eine bedarfsorientierte Mindestsicherung nicht nur für Arbeitslose, sondern für alle erwerbsfähigen Personen und deren Haushalte, deren Haushaltseinkommen nicht ausreicht, um einen Mindestlebensstandard zu erreichen. Wichtige Empfängergruppen sind daher nicht nur Arbeitslose, sondern auch Niedriglohn- oder Teilzeitbeschäftigte, Alleinerziehende, größere Familien und ältere Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.
Angesichts dieser Merkmale des Leistungssystems müssen die Austritte aus dem Leistungsbezug nicht mit dem individuellen Arbeitsmarktverhalten zusammenhängen, sondern können auch im Haushaltskontext liegen, d.h. in Veränderungen der Zusammensetzung oder der Beschäftigungssituation der Haushaltsmitglieder. Daher kann sich die Analyse des individuellen Leistungsbezugs nicht auf beschäftigungsrelevante Ereignisse beschränken, sondern muss auch andere Arten von Austritten berücksichtigen. Frühere Belege haben gezeigt, dass ein erheblicher Teil der Austritte nicht stabil ist: 29% der Personen, die 2012 den Leistungsbezug verlassen haben, kehrten innerhalb von drei Monaten zurück. Die Rückkehrwahrscheinlichkeit kann sich dabei je nach Austrittsweg unterscheiden. In diesem Projekt analysieren wir die Chancen der einzelnen Leistungsempfänger, aus dem Leistungsbezug auszusteigen und wieder zurückzukehren unter besonderer Berücksichtigung der Wege, die die Leistungsempfänger aus dem Leistungsbezug herausführen (mit oder ohne eigene Beschäftigung). Wir verwenden umfangreiche Verwaltungsdaten über Leistungsempfänger der Bundesagentur für Arbeit ("Stichprobe der Integrierten Grundsicherungsbiographien"). In einem ersten Schritt schätzen wir diskrete Hazardraten-Modelle für konkurrierende Risiken unter Kontrolle unbeobachteter Heterogenität für Ausstiege aus dem Leistungsbezug innerhalb von drei Jahren nach dem ersten Leistungsbezug. In einem zweiten Schritt verwenden wir ähnliche Modelle, um die Determinanten der Wahrscheinlichkeit zu schätzen, innerhalb von drei Jahren nach dem Austritt in den Leistungsbezug zurückzukehren. 

Ziel

Erkenntnisse über die Bedeutung verschiedener Ausstiegswege für die Beendigung des Grundsicherungsbezugs und des Risikos von erneutem Leistungsbezug.

Methoden

Verweildaueranalysen mit administrativen Daten (SIG).

Leitung

31.12.2018 - 29.06.2021
31.12.2018 - 29.06.2021