Trendentwicklungen der Lohnquote, Digitalisierung und Job-Polarisierung
Projektlaufzeit: 01.01.2016 bis 31.12.2017
Kurzbeschreibung
Seit Beginn der 1980er Jahre ist in den meisten Industrie- und Schwellenländern ein nachhaltiger Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Lohnquote zu beobachten, d.h. des Anteils der Löhne an allen Einkommen. Während die ökonomische Theorie diese Entwicklung mit sinkenden Kapitalkosten zu erklären versucht, ist die Rolle der Digitalisierung als einer der wichtigsten globalen Trends der letzten Jahrzehnte durch die Forschung noch nicht hinreichend berücksichtigt worden. Dabei sind insbesondere zwei Effekte von Bedeutung. Zum einen ersetzt Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) zunehmend menschliche Arbeit. Zum anderen unterscheidet sich diese Technologie in ihren Auswirkungen auf die Arbeitsmarktsegmentierung von früheren Phasen der Industrialisierung: durch den zunehmenden Einsatz von IKT werden insbesondere Routinetätigkeiten auf mittlerem Lohnniveau ersetzt, die den größten Anteil an der Lohnsumme bilden. Unsere Analyse hat zum Ziel, die Auswirkungen der sinkenden IKT-Kosten auf die gesamt-wirtschaftliche Lohnquote mit Hilfe eines Mehrländer-Paneldatensatzes zu quantifizieren. Dabei werden sowohl im zeitlichen als auch internationalen Vergleich die Rolle verschiedener institutioneller Faktoren, z.B. des Kündigungsschutzes und der Art der Tarifkoordination, sowie länderspezifische Charakteristika des Arbeitsmarktes, z.B. das Qualifikationsniveau und der Routineanteils von Jobs, berücksichtigt.
Ziel
Modellierung der quantitativen Auswirkungen sinkender Kosten für Informations- und Kommunikationskosten auf die gesamtwirtschaftliche Lohnquote.
Methoden
Zeitreihenanalyse, Mehrländer-Paneldatenmodell