Auswirkungen der kleinräumigen Wohnumgebung auf die Dynamik im SGB II
Projektlaufzeit: 01.01.2017 bis 31.12.2023
Kurzbeschreibung
In dem Projekt werden Auswirkungen der kleinräumigen Wohnumgebung auf die Dynamik im SGB II untersucht. Die Wohnumgebung stellt einen wesentlichen Einflussfaktor auf individuelles Verhalten dar. Gleichzeitig kommt es durch Grundsicherungsbezug häufig zu finanziell bedingten Umzügen, die zu einer Veränderung der Wohnumgebung führen können. In der Literatur gibt es Hinweise darauf, dass Kontextfaktoren als „Arbeitslosigkeitsfallen“ (z.B. Windzio, 2004 oder Nonnenmacher, 2009; 2013) wirken können, dies wurde bisher jedoch entweder auf Ebene von Bundesländern oder Arbeitsmarktregionen (z.B. Patacchini & Zenou, 2007; Harder, 2014;) oder aber fallstudienartig für einzelne Städte oder Stadtteile analysiert (z.B. Atkinson & Kintrea, 2001; Friedrichs & Blasius, 2003). Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Wirkmechanismen eher im alltäglich wahrgenommenen lokalen Umfeld zu verorten sind oder diese Ebene regionale Einflüsse moderiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass bestehende kleinräumige Lokaldaten zu grobe Analyseeinheiten darstellen (Nonnenmacher, 2007) oder im Vergleich zu Surveydaten ein zu beschränktes Datenangebot liefern (Raudenbush & Sampson, 1999).Die Analysen auf der angestrebten kleinräumigen Ebene werden durch die Georeferenzierung der Wohnadressen von PASS-Befragten ermöglicht, welche seit Kurzem am FDZ durchgeführt werden kann. Dabei werden den Adressen der PASS-Befragten Geokoordinaten zugeordnet. Damit ist es möglich, innerhalb eines kleinräumigen Umkreises (z.B. eines Quadratkilometers) weitere Kontextdaten zuzuspielen und somit Indikatoren über Lage und Qualität der Wohnumgebung zu erstellen. Mithilfe dieser neuartigen Daten eröffnen sich bisher unmögliche Analysepotentiale in Verbindung mit dem umfangreichen Datenangebot von PASS. So lassen sich zum ersten Mal systematische Analysen kleinräumiger Kontexteffekte deutschlandweit vornehmen.
Ziel
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Auswirkung der kleinräumigen Nachbarschaft auf Motivation, Arbeitssuchverhalten und mittelbar die Arbeitsaufnahme und Überwindung der Hilfebedürftigkeit von Grundsicherungs-empfängern.
Methoden
Die Analyse soll dabei mit Methoden der räumlichen Ökonometrie oder der Mehrebenenanalyse erfolgen.